Offiziell ist das Renteneintrittsalter in den USA 66 Jahre. Doch sowohl für Rentner, welche früher Rente genießen möchten, als auch für jene, die erst mit 70 ein Rentendasein wünschen, bietet das US-Gesetz unterschiedliche Möglichkeiten.
Über die Vor- und Nachteile des frühen oder späten Rentenantrags berichtet jetzt das neue in den USA veröffentlichtes Buch „Get What’s Yours: The Secrets to Maxing Out Your Social Security „ von Laurence Kotlikoff mit den beiden Co-Autoren Philip Moeller und Paul Solman.
Die Autoren kritisieren, wonach viele Amerikaner angeblich völlig irrational ihre Anträge auf Rentenauszahlungen einreichen würden und dadurch sehr viel Geld verschenken würden. Gefördert werde dies, da die Social Security Administration der USA für wenig Aufklärung sorgen würde.
Grundsätzlich ist es in den USA so, dass man ab 66 Jahren das offizielle Rentenalter erreicht hat. Wer zu diesem Zeitpunkt in Rente geht und mindestens 10 ganze Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt war – also 40 Quartale – der hat Anspruch auf gesetzliche Rentenzahlungen.
Wer aber zum Beispiel bereits mit 62 Jahren in Rente gehen möchte, der muss einen jährlichen Abschlag in Höhe von 25% verkraften. Jene aber, die erst mit 70 in Rente gehen – also vier Jahre später als möglich – erhalten 8% mehr Rente.
Das heißt: Würde jemand in den USA 1000 Dollar Rente mit 66 Jahren erhalten, wären dies vier Jahre vorher 25% weniger – also 750 Dollar. Doch vier Jahre später -mit 70 – würde die Rente auf 1320 Dollar steigen. Das wären 8% mehr im Jahr, würde aber einem Gesamtanstieg der Rente um immerhin fast ein Drittel (32%) entsprechen.
Wer also beispielsweise in den USA bereits mit 62 Jahren in Rente geht, riskiert einen Abschlag im Gegensatz zur Rente 8 Jahre später von 76%.
Die Höhe der staatlichen Rente beruht auf dem durchschnittlichen Einkommen jener 35 Berufsjahren, in welchen man die höchsten Einkommen ausweist. Zur Berechnung der Rente wird in den USA hier häufig eine sogenannten „PIA formula“ angewendet.