Der Telekommunikationsmarkt in Deutschland verliert immer mehr Wettbewerber. Das Nachsehen haben die Verbraucher, die immer weniger Auswahl haben. Kürzlich schluckte beispielsweise der britische Telekommunikations-Gigant Vodafone Kabel Deutschland. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt war zudem E-Plus von Telefónica (O2) übernommen worden und damit zudem die Submarke Base.
Nach mehreren Medien-Berichten könnten sowohl Base, als auch die in Deutschland sehr bekannte Traditions-Marke E-Plus möglicherweise bald verschwinden. Damit ginge ein Stück weit deutsche Handy-Geschichte verloren.
E-Plus stand lange Zeit in Deutschland für einen kleineren Außenseiter, der aber nach Ansicht vieler günstiger als zum Beispiel die Deutsche Telekom AG (DTAG) das Handy-Telefonieren ermöglichte. Gerne kolportiert wurde auch, wonach die Netzabdeckung von E-Plus in früheren Jahren in Deutschland nicht so gut sei, wie jene von der Deutschen Telekom.
Dennoch verfügte E-Plus in einem Zeitraum von bald 20 Jahren über eine treue Fangemeinschaft in Deutschland. Immer wieder war es dem harten Wettbewerb auch von E-Plus zu verdanken, dass selbst Markt-Giganten wie die Deutsche Telekom ihre Preise drücken mussten. Auch war es das Unternehmen E-Plus, welches in einem spektakulären Fall offenlegte, in welchem Ausmaß Konkurrenten Kunden abzockten.
Damit legte auch E-Plus ein entscheidendes Fundament auf Basis dessen die EU später beispielsweise die Abzocke mit Rouming-Gebühren bei Handygesprächen innerhalb der EU beendete. Über Jahre hatten die Telefonkonzerne viele Dutzend Milliarden Euro mit überzogenen Rouming-Gebühren in Europa zusätzlich verdient.
Möglich könnte sein, dass Telefónica zudem die weniger bedeutenden Marken – vor allem als Prepaid-Angebote bekannt – Blau und Simyo verschmelzen könnte. Eine Überlebenschance wird derzeit der Telefónica-Marke Fonic zugeschrieben.
Zusätzlich zur Streichung von Telefon-Marken ist bei Telefónica wohl auch im Gespräch bis zu 1000 Mitarbeiter eines Call Centers zu entlassen. Telefónica selber hat sich bislang zu den Berichten nicht geäußert. Bereits durchgesickert ist, dass bei Telefónica bis zu 1600 Vollzeitstellen gestrichen werden sollen. Angeblich habe man hierfür unter Einbindung des Betriebsrats einen Rahmensozialplan aufgelegt.