Ansichten Handelsraum der Deutschen Bank in Frankfurt am Main am Donnerstag, 10.12.2009
Ansichten Handelsraum der Deutschen Bank in Frankfurt am Main am Donnerstag, 10.12.2009

Nur zwei von insgesamt 31 von der US-Notenbank (Fed) getesteten Großbanken sind nun bei dem als „Stresstest“ bekannten Banken-Test in den USA durchgefallen. Für Beobachter dubios wirkt, dass beide durchgefallenen Banken aus dem Ausland kommen: Santander aus Spanien und die Deutsche Bank aus Deutschland.

Gerade die Deutsche Bank hatte die Bankenkrise seit 2008 in den USA wesentlich besser bestanden, als die meisten amerikanischen Banken.

Offiziell soll der Stresstest der US-Notenbank Fed feststellen, ob eine Bank in einer schweren Finanzkrise als Kreditgeber gegenüber Privatpersonen oder der Wirtschaft auftreten kann oder eher nicht. Auch in der Europäischen Union (EU) werden solche Stresstests durchgeführt. Im Gegensatz zu den USA hat die Deutsche Bank in der EU ohne größere Probleme den Stresstest bestanden.

Zweifelsohne dürfte das nun von der US Notenbank ausgestellte Negativ-Urteil für die Deutsche Bank wie für Santander negative Auswirkungen an den internationalen Finanzmärkten haben. Schon heute kämpft die Deutsche Bank mit einem an der Bilanzsumme gemessenen viel zu niedrigen Börsenwert.

Neben den beiden ausländischen Banken kam die US Notenbank immerhin bei der Bank of America zu dem Urteil, wonach es hier zumindest ein paar „gewisse Schwächen“ gebe. In der Nachhut der Welt-Finanzkrise von 2008 hatte der US-Staat mit einem Rettungspaket von über 800 Milliarden US-Dollar vor allem amerikanische Banken und Versicherungen gerettet. Gestützt worden war auch die Bank of America.

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Banken müssen mindestens 50 Milliarden Dollar Vermögen aufweisen

Am Stresstest der amerikanischen Notenbank müssen jährlich alle Banken, welche in den USA operativ tätig sind, teilnehmen, sofern ihre Vermögenswerte bei über 50 Milliarden US-Dollar liegen.

Im Fokus steht die Stabilität der Banken in betriebswirtschaftlichen Weltuntergangs-Szenarien, wozu beispielsweise eine drastisch steigende Arbeitslosigkeit gehört – zum Beispiel nach dem Vorbild der Weimarer Republik oder der US-Rezession in den 1930er Jahren. Auch das Platzen einer Immobilienblase – wie 2008 in den USA und Spanien geschehen – gehört zum Banken-Stresstest in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die insgesamt 31 von der Notenbank in den USA getesteten Großbanken entsprechen gut 80% des gesamten amerikanischen Bankensektors. Was nun auf die Deutsche Bank und die Santander Bank zukommt – die auch in Deutschland über zahlreiche Bankfilialen verfügt – ist nicht klar.

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Bekannt ist, dass die Banken, welche den Stresstest der US Notenbank in den vergangenen Jahren verfehlten, teils gezwungen worden waren, vorübergehend keine Dividende an Aktionäre auszuzahlen. Auch gab es Vorschriften, wonach Überweisungen von in den USA durch die Banken erwirtschaftete Gewinne an die Muttergesellschaften nicht mehr genehmigt worden waren.

Deutsche Bank hat in den USA 1800 Mitarbeiter

Die Deutsche Bank beschäftigt in den USA 1800 Mitarbeiter – viele an der Wall Street in New York City. In einer ersten Stellungnahme teilte das Kreditinstitut nun mit, wonach man sicherstellen werde, dass die Auflagen der US Notenbank künftig wieder bestens erfüllt würden.

Scott Powell, der US CEO von Santander sagte, wonach man zur Kenntnis nehme, dass man bereits zum zweiten Mal den Test der Fed nicht habe bestehen können und dass man deshalb nun „sinnvolle Arbeit“ tun wolle, um hier künftig besser abschneiden zu können. Konkret bedeute dies, dass man nun hart daran arbeiten wolle, um nicht nur die eigenen Erwartungen an höchste Standards zu erfüllen, sondern vor allem auch die Regulierer der Fed auf hohem Niveau zufrieden stelle wollen.

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Gleichzeitig heißt es aus dem Umfeld der Santander, dass man bislang von der Fed keine Untersagung in Bezug auf Dividendenzahlungen erhalten habe.

Dividenden zurückhalten?

Im Vorjahr 2014 hatte der Fed-Stresstest die Großbank Citigroup getroffen. Auch sie war von der Fed als nicht krisensicher beurteilt worden. Sie soll sogar von der amerikanischen Notenbank gezwungen worden sein, zur Auszahlung bereitgestellte Dividende in Höhe von 7,8 Milliarden US-Dollar wieder zurückzuholen.

Ähnliches war American Express passiert. Das weltweit angesehene Kreditkarten-Unternehmen hatte Aktien im Wert von 6,6 Milliarden Dollar zurückkaufen müssen.

Auch die Bank of America hatte mitgeteilt, wonach sie eigene Aktien im Wert von 4 Milliarden Dollar zurückkaufen wolle. Damit wollte und sollte die Bank of America offensichtlich ihr Eigenkapital stärken – auch im Hinblick auf die kritischen Augen der Fed.

Bis zum 30. September hat jedenfalls Brian Moynihan, CEO der Bank of America, noch Zeit, überarbeiteten Pläne für eine stabilere Banken-Zukunft der Fed vorzulegen.

Im Zuge der 2008 begonnen Welt-Finanzkrise waren neben der Citigroup auch die Bank of America, JP Morgan Chase sowie Wells Fargo in Schwierigkeiten geraten.

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