Die deutsche Parfümerie-Kette Douglas strebt an die Börse. Angeblich bereite sie noch für 2015 einen IPO, also Börsengang vor.
Derzeit gehen Börsen-Analysten in Deutschland davon aus, wonach Douglas der größter Börsengang hierzulande seit Rocket Internet, einem Berliner Internet-Inkubator der Samwer-Brüder, sein könnte.
Douglas gilt vor allem unter Frauen nach wie vor als eine der wichtigsten Adressen rund um Parfüm und Beauty. Nach derzeitigem Kenntnisstand strebt Douglas in den Prime Standard der Frankfurter Börse. Wie üblich, wünschen sich Börsenkandidaten einen einfacheren Zugang zu Finanzmitteln. Vorstandschef Henning Kreke ist jedenfalls überzeugt, wonach Douglas für die Zukunft sehr gut aufgestellt sei und sich im Beautymarkt weiter profilieren könne und werde.
Der Börsenwert von Douglas wird im Falle eines IPO auf zwei bis drei Milliarden Euro geschätzt. Derzeit wird von einem Aktien-Emissionsvolumen von mindestens einer MIlliarde Euro ausgegangen. Im Oktober 2014 hatte Rocket Internet (u.a. Zalando, Food Panda) gut 1,4 Milliarden Euro mit dem Börsengang in Frankfurt einnehmen können und das, wo einem geschätzten Umsatzvolumen der Rocket-Beteiligungen von rund 700 Millionen Euro ein geschätzter Verlust von rund 450 bis 500 Millionen Euro gegenüberstand.
Wer in Douglas investiert, ist derzeit noch nicht klar. Wie üblich, sind in Börsengänge in Deutschland in der Regel die weltweit bekannten amerikanischen Investment-Banken involviert. Im Falle von Douglas sind das JP Morgan, Goldman Sachs, aber auch die Deutsche Bank. Heute gehört Douglas neben der Gründerfamilie Kreke auch dem US-Investmentfonds Advent.
Kapitalerhöhung von 70 Millionen Euro?
Neue Aktien sollen, so lautet derzeit die Vermutung, aus einer Kapitalerhöhung im Umfang von 70 Millionen Euro kommen. Gelingt der Börsengang auf dem Frankfurter Parkett, könnte Douglas schon bald, vermuten Analysten, in den MDax aufsteigen. Nicht mehr zu Douglas gehört der einst sehr bekannte Juwelier Christ, ebenso die Süßwarenmarke Hussel.
Douglas hatte im Geschäftsjahr 2013/2015 gut 2,5 Milliarden Euro umgesetzt, wobei das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 256 Millionen Euro lag. Nach bisherigen Gerüchten möchte Douglas im Falle eines erfolgreichen Börsengangs angeblich zwischen 40% und 50% des Nettogewinns als Dividende an die Aktionäre ausschütten. Ob das nur eine PR-Finte ist, um möglichst viele zum Kauf einer möglichen Douglas-Aktie zu bewegen, oder künftig Realität ist, das müssen Anleger abwarten.
Insgesamt betreibt Douglas 1700 Filialen in 19 Ländern. Hinzu kommen Onlineshops in 15 Ländern. Douglas selbst sieht sich im Parfümerie-Geschäft mit einem angeblichen Marktanteil von 17% als Marktführer in Europa. Möglich wurde dies unter anderem durch eine Übernahme des französischen Konkurrenten Nocibé im Jahr 2014.