Ein Grizzlybär hat im Yellowstone Nationalpark in den USA einen 63-Jährigen erfahrenen Wanderer umgebracht. Jetzt sagten die zuständigen Ranger, sie hätten einen Bären – genauer eine Grizzlybärin – dingfest gemacht, welche sie auf der üblichen Bärenroute im Park gestellt hätten.
Derzeit, heißt es von Seiten der Parkverwaltung, gehe man davon aus, dass es sich bei dem weiblichen Bären um das vermeintliche gesuchte Täter-Tier handelt. Die Bärin soll den Yellowstone-Nationalpark Besucher so angegriffen haben, dass er seinen schweren Verletzungen erlag. Der Mann war bereits seit Freitag im Yellowstone National Park vermisst worden.
Mittlerweile befindet sich die verdächtige Bärin in Gewahrsam der Park-Ranger. Die Bärin war in eine Bärenfalle getappt, teilte eine Yellowstone-Sprecherin gegenüber der Washington Post mit. Nun soll ein DNA-Test nähere Erkenntnisse bringen, ebenso Tatzenspuren-Abgleiche. Sollten die Untersuchungen belegen, dass die nun erst einmal festgesetzte Grizzlybärin den Park-Besucher umgebracht hat, wird sie eingeschläfert, da man die Sicherheit der Parkbesucher nicht gefährden wolle.
Denn bekannt sei: Komme ein Bär mit der Tötung eines Menschen einmal ungestraft davon, werde er oder sie es wieder machen. Das möchte man mit dem Einschläfern verhindern. Da die verdächtige Bärin gleichzeitig Mutter zweier kleiner Kinder-Bären ist, werden auch diese eingeschläfert.
Dennoch heißt es von Seiten der Park-Verwaltung im Yellowstone-Nationalpark, wonach man keine Panik wolle: „Wir haben 3,5 Millionen Menschen, welche jährlich zum Yellowstone kommen und entsprechend gering ist die Chance, Opfer eines solchen Anschlags zu werden.“
Bei dem getöteten Parkbesucher handelt es sich um Lance Crosby aus dem Ort Billings in Montana. Seine Wunden an den Armen wiesen, heißt es, darauf hin, dass der Mann nicht nur von einer erwachsenen Bärin angegriffen worden ist, sondern die Bärin höchstwahrscheinlich Hilfe von einem Jungtier gehabt hat.
Der Yellowstone-Nationalpark erklärte, wonach es nicht der erste tödliche Übergriff auf einen Menschen in dem Park gewesen sei. So habe es erstmals 1916 einen tödlichen Bären-Angriff auf Menschen im Yellowstone-Nationalpark gegeben. Weitere acht Todesfälle habe man seitdem dokumentiert zu beklagen gehabt. Statistisch betrachtet bedeutet dies, dass rund alle 10 bis 15 Jahre ein Parkbesucher durch Bären umgebracht wird. Auffällig: Alleine vier Todesfälle entfallen auf den kurzen Zeitraum 2010 bis 2014 (was darauf hindeuten könnte, dass es sich immer wieder um die gleichen Bären handelt).
Insgesamt leben, sagt die Parkverwaltung des Yellowstone, zwischen 674 und 839 Grizzlybären im Park-Ökosystem. Eine der Parkvorschriften besagt, wonach man sich mindestens 100 Meter von einem Bären entfernt halten solle.