Immobilienverkäufe werden künftig in Österreich etwas teurer.
Immobilienverkäufe werden künftig in Österreich etwas teurer.

In Österreich greift eine Steuerreform, die auch auf Immobilienbesitz sich negativ auswirkt. Grund: Erben sollen künftig für Immobilien höhere Steuern bezahlen. Doch hält sich die Steuererhöhung trotz allem in argen Grenzen und trifft eher leicht die Reichen.

Dennoch empfehlen einige Immobilien-Experten, wonach reiche Erben ihre Immobilien statt zu vererben, eher rechtzeitig vor ihrem Tod verschenken sollten. Doch selbst Kritiker sehen einen gewissen Handlungsbedarf im Erbsteuerrecht in Österreich.

Denn: Dass der österreichische Staat, welcher sich bislang gegenüber Immobilien-Erben eher großzügig zeigte, nun doch stärker etwas vom Kuchen abhaben möchte,  dies beruht vor allem auf der Tatsache, dass der österreichische Staat zunehmend klamm ist und sich bislang bei Steuern eher zurückgehalten hat. Es gibt zu wenige Steuereinnahmen und zu viele Ausgaben. Gleichzeitig leidet auch Österreich unter den zunehmenden Wirtschaftskonfrontationen, welche die Europäische Union (EU) weltweit führt- zum Beispiel unter dem Wirtschaftsembargo gegen Russland.

Künftig werden in Österreich jedenfalls Immobilien, die einen Wert von über einer halben Millionen Euro überschreiten, beim Vererben deutlich teuer. Betroffen sind vor allem Immobilien, welche innerhalb einer Familie vererbt werden. Allerdings sind die höheren Steuern gemäß der österreichischen Steuerreform nur dann zu bezahlen, wenn eine Immobilie, die vererbt wurde, im Anschluss an den Erbfall verkauft werden soll. Beispiel:

Hat jemand eine Almhütte im Wert von 100.000 Euro vererbt bekommen und verdoppelt sich der Wert auf 200.000 Euro, wären künftig im Falle einer weiteren Vererbung auf die 100.000 Euro Wertsteigerung komplett Steuern in Österreich zu bezahlen. Derzeit liegt die Immobilienertragssteuer in Österreich bei 25%. Diese Steuer soll zum Jahreswechsel 2015/16 auf 30% erhöht werden. Bislang konnten Österreicher die 25% Immobiliensteuer zudem um weitere Prozentpunkte – den sogenannten Inflationsabschlag – reduzieren.

Anzeige

Hinzu kommt: Künftig wir der Inflationsabschlag beim Verkauf von Immobilien von 3,5% auf 4,2% erhöht. Auch dieser Inflationsausgleich soll künftig fallen, was bedeutet:

Wird eine Immobilie für 300.000 Euro verkauft, müssten rund 10.000 Euro mehr versteuert werden. Das heißt: Bei einer Steuer von 30% wären dies rund 3.500 Euro netto Steuern, die mehr an den Staat abgeführt werden müssten.  Das heißt: Wer sparen möchte, der sollte sich überlegen, ob er seine österreichische Immobilie nicht doch noch 2015 verkauft.

Und noch ein Beispiel, wie sich die Steuerreform in Österreich auf Immobilienverkäufe auswirken kann: Verkauft jemand ein Haus im Wert von 450.000 Euro, würden statt bislang 4.500 Euro Steuern künftig 6.000 Euro Steuern anfallen. Aber: Gleichzeitig würde die Grunderwerbssteuer sinken. Sie betrüge künftig beispielsweise bei einem Haus auf dem Land, welches einen Wert von 185.000 Euro hat, nur noch rund 942 Euro, statt wie bislang rund 1.215. Dies rechnet zumindest das österreichische Finanzministerium vor.

Wirklich mehr Steuern müssten nach der Steuerreform in dem Alpenland vor allem Reiche ab 2016 bezahlen. So würde eine Villa, welche ein Erbe für eine Millionen Euro veräußern wollte, künftig statt 3.600 Euro Steuern 25.250 Euro bezahlen. Doch wirklich hoch wäre eine solche Steuer auch nicht.

Anzeige

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert