Ist das von Politikern in der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) vor über einem Jahr gegen Russland ausgesprochene Wirtschaftsembargo Schuld? Jedenfalls soll nun die zweitgrößte russische Fluggesellschaft, Transaero, bei der russischen obersten Finanzbehörde eine mögliche Insolvenz angemeldet haben.
Grund: Die russische Fluggesellschaft „Transaero“ gilt als bankrott. Ihre wichtigsten Kreditgeber sind die Banken VTB, Alfa-Bank und „VTB Leasing“, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Als weitere Gläubiger werden genannt: das russische, aber staatliche Bankhaus Sberbank, sowie die Hausbank des russischen Öl- und Gasmonopolisten Gazprom, die Gazprombank.
Transaero soll Schulden in Höhe von 250 Milliarden Rubel angehäuft haben, also umgerechnet 3,5 Milliarden Euro. Derzeit steuert das operative Geschäft von Transaero die russische Fluggesellschaft „Aeroflot“.
Bereits Ende Oktober stellte die Fluggesellschaft Transaero, welche über eine Flotte von 106 Flugzeugen verfügt, den Betrieb ein. Ursache hierfür sei gewesen, schreibt der Blog „Russia Beyond The Headlines“, dass im Rahmen einer außerplanmäßigen Überprüfung durch die oberste russische Luftverkehrsbehörde, Rosawiazija, festgestellt worden sei, wonach das Unternehmen tiefe negativen Finanzkennzahlen aufweise. Daraufhin hatte die Behörde den weiteren Ticketverauf sowie jedweitere Geschäftstätigkeit untersagt.
Zwar steht der Unternehmensbankrott von „Transaero“ recht offensichtlich im Zusammenhang mit den Wirtschaftssanktionen durch westliche Politiker, doch offiziell mag das von russischer Seite keiner so kommentieren.
Eine ursprüngliche komplette Übernahme der Fluggesellschaft durch den russischen Marktführer Aeroflot war zwar Wunsch der Regierung in Moskau, wurde dann aber doch nicht umgesetzt.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 transportiere Transaero insgesamt 10,79 Millionen Passagiere.