In den USA gibt es zahlreiche Trickbetrüger rund um Steuern.
In den USA gibt es zahlreiche Trickbetrüger rund um Steuern.

Das Finanzministerium der USA rief nun „Höchste Alarmstufe“ aus. Grund sind immer weiter verbreite Betrüger-Anrufe in den USA, in welchen sich die Anrufer als Steuermitarbeiter der IRS ausgeben würden, also des amerikanischen Finanzministeriums „Internal Revenue Service“.

Sowohl die IRS als auch die der Generalinspektor für Steuerverwaltung (TIGTA; auf englisch: Treasury Inspector General for Tax Administration) forderten die Amerikaner jetzt auf, äußert wachsam zu sein. Dies sei vor allem notwendig, wenn Anrufe oder E-Mails kämen, in welchen behauptet würde, man müsse umgehend, um einer drastischen Strafe zu entgehen, Steuern nachzahlen und auf ein bestimmtes Konto überweisen oder irgendwo in bar hinschicken.

Hinter solchen Kontaktversuchen steckten, warnen die IRS als auch die TIGTA, in der Regel Trickbetrüger, welche die amerikanischen Steuerzahler um Millionen von Dollar brächten. Dies erklärte jetzt der Generalinspektor für Steuerverwaltung im Finanzministerium, J. Russell George.

So sagte er: „Der Telefon-Betrug ist zu einer Epidemie geworden, mit welchem die Steuerzahler Millionen von Dollar von ihrem Geld beraubt werden“. Weiter erklärte er, wonach das US-Finanzministerium „Fortschritte in unserer Untersuchung dieser Betrügereien“ mache.

Ein Bandenführer wurde bereits zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt

Anzeige

Hierzu gehöre auch, dass mehrere Personen, welche man einem Betrugsring rund um angebliche Steuereintreibungen zugeordnete habe, den Strafbehörden für Ermittlungsverfahren übergeben habe. In einem Fall sei der Anführer eines solche Ringes zu 14 Jahren Haft in einem amerikanischen Bundesgefängnis verurteilt worden. Dennoch habe die Verfolgung weiterer Täter derzeit höchste Priorität für die amerikanischen Finanzbehörden.

Monat für Monat, sagte der amerikanische Generalinspektor für Steuerverwaltung (TIGTA), würden Tausende Amerikaner Telefonanrufe erhalten, welche zum Ziel hätten, Individuen in betrügerischer Absicht vorzuspielen, der Anrufer sei ein IRS-Beamter oder eine IRS-Beamtin, welcher oder welche den Auftrag habe, Steuern einzutreiben.

Gerade jetzt, angesichts der beginnenden Steuererklärungs-Saison 2016, fordert das amerikanische Finanzministerium die Steuerzahler auf, vorsichtig zu sein bei eingehenden Telefonanrufen oder E-Mails, in welchen sich die Absender als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin der Finanzämter oder sonstigen Steuerbehörden ausgäben.

„… Bringen Sie um Ihr hart verdientes Geld“

Anzeige

Besonders vorsichtig sollten die amerikanischen Steuerzahler sein, wenn Anrufer auffallend aggressiv und unnachgiebig Steuernachzahlungen per Telefon oder E-Mail forderten. So erklärte der Generalinspektor: „Sobald sie Ihre Aufmerksamkeit haben, werden sie irgendetwas sagen, welches Sie um Ihr hart verdientes Geld bringen kann“.

Die amerikanische Steuerbehörde schaltet zur Aufklärung der Amerikaner vor Steuer-Trickbetrügern mittlerweile sowohl in Englisch wie Spanisch Werbespots, in welchen sie auf die Betrüger hinweist. Zusätzlich arbeiten die amerikanische Steuerbehörden mit den Strafverfolgungsbehörden, aber auch Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und den Medien zusammen.

5.000 Amerikaner haben tatsächlich Gelder an die Steuer-Trickbetrüger überwiesen oder geschickt

Der amerikanische Generalinspekteur für Steuerangelegenheiten sagte, dass er die gigantische Anzahl von 896.000 Kontaktversuchen von Steuerbetrügern seit Oktober 2013 verzeichnet habe. Darunter seien wobei 5000 merikaner, welche im Glauben Steuern zu schulden, tatsächlich Geld überwiesen oder an die Täter in Bar geschickt hätten. Die Schadenstumme beziffert das Finanzministerium auf mindestens 26,5 Millionen US-Dollar. Dabei waren die Geldbeträge nicht nur über Bankkonten überwiesen worden, sondern auch in Bar per Brief oder über Prepaid-Debitkarten.

Anzeige

Der Generalinspekteur für Steuerangelegenheiten in den USA empfiehlt den amerikanischen Steuerzahlern, sie sollten bei dubiosen Anrufen, wo jemand sich als Mitarbeiter der IRS ausgebe, nicht sofort bezahlen, sondern den Anrufer erst einmal hinhalten und zwischendurch direkt im Finanzministerium unter einer bekannten Nummer anrufen.

Weiter erklärte der Generalinspekteur, dass es ein klares Warnzeichen sei, wenn der oder die angebliche Steuer-Mitarbeiter des IRS drohe, das Geld müsse sofort überwiesen werden.

Angeblich drohe Entzug des Unternehmens, Führerscheins oder des Autos

Ein beliebtes Druckmittel der Trickbetrüger sei es zudem, sagt das Finanzministerium, dass die Anrufer oder E-Mail-Schreiber damit drohten, der betroffene angeblich säumige Steuerzahler verliere auf Grund zu wenig bezahlter Steuern sein Unternehmen (bei kleineren Unternehmen oder Einzelpersonen-Gesellschaften) oder den Führerschein. Zudem werde gerne mit einer umgehenden Verhaftung gedroht.

Kennzeichen der Steuerbetrüger seien zudem: Nutzung einer automatisierten robocall Maschine. Verwenden gebräuchlicher Namen und gefälschter IRS Ausweisnummern. Möglich sei auch, dass die Anrufer bereits die letzten vier Ziffern der Sozialversicherungsnummer des Opfers wüssten.

Zudem sei es beliebt, dass die Anrufer eine ID ausgeben würden, welche den Eindruck erwecken solle, als rufe tatsächlich die Steuerbehörde IRS an. Beliebt sei auch das Versenden gefälschter E-Mails, welche sowohl in der Absender-Adresse als auch den Signaturen die offiziellen Schreibweisen der IRS anwendeten.

Ebenfalls ein beliebter Trick sei es, dass die Anrufer behaupten, sie seien von der Kraftfahrzeugbehörde und müssten umgehend, sofern man die Steuern nicht in wenigen Minuten überweise oder zuschicke, den Führerschein und das Auto einziehen.

Tipps des amerikanischen Steuergeneralinspekteurs

Der amerikanische Steuergeneralinspekteur empfiehlt bei Kontaktversuchen durch mögliche Steuereintreibung-Betrüger das folgende zu tun:

Solle man Bundessteuern nachzahlen, solle man entweder auflegen oder den Anrufer hinhalten und parallel die Polizei anrufen oder die Hotline der IRS über 800-829-1040 oder 800-366-4484. Zudem stellt das Finanzministerium ein Onlineformular bereit, über welches man mögliche Steuereintreibungs-Betrüger melden solle („IRS Identitätswechsel Betrug“). Das Formular finde sich auf der TIGTA- Webseite unter www.tigta.gov.

Zudem könnten amerikanischen Steuerzahler sich auch direkt an die Federal Trade Commission über www.FTC.gov wenden und dort nach „IRS Telefon Scam“ suchen.

Amerikanische Finanzämter klären persönliche Steuerdinge nicht in Anrufen übers Telefon oder über E-Mails

Ergänzend weist die IRS-Behörde darauf hin, dass sie am Telefon, in E-Mails oder über Social Media-Kanäle niemals über persönliche oder finanzielle Informationen spreche und über diese Wege keine Auskünfte verlange. Möglicherweise betrügerische Steuer-E-Mails solle man direkt weiterleiten an phishing@irs.gov. Wichtig sei dabei, dass man auf „weiterleiten“ klicke und die möglicherweise vorhandenen Anhänge nicht öffne, um sich keine Viren oder Trojaner auf den Computer zu überspielen.

Außerdem sollten sich die amerikanischen Steuerzahler bewusst sein, dass es auch zahlreiche andere Betrüger-Maschen gebe, über welche versucht werde, Geld aus den Opfern zu pressen. Hierzu gehörten beispielsweise angebliche Lotterie-Gewinne, welche man erhalten habe, hier aber im Voraus erst noch einmal Geld überweisen oder an eine Adresse schicken müsse.

Anzeige

Von Tim

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert