Ein Niederösterreicher beklagt lange Hotline-Wartezeiten beim Finanzamt. Hier das bekannte Schloss Hof in Niederösterreich bei Wien.
Ein Niederösterreicher beklagt lange Hotline-Wartezeiten beim Finanzamt. Hier das bekannte Schloss Hof in Niederösterreich bei Wien.

Bald ein halbes Jahr ist es her, dass die österreichischen Finanzämter ihre Öffnungszeiten dramatisch und wenig bürgernah zusammengestrichen haben.

Seitdem können Verbraucher beispielsweise am „Finanzamt Wien 12/13/14 Purkersdorf (FA08)“ nur noch an zwei Tagen zusätzlich zu den morgendlichen Öffnungszeiten auch Nachmittags bis 15.30 Uhr ihr Finanzamt aufsuchen. Nur Donnerstags ist das Finanzamt bis 17 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten Juli und August ist dieses Wiener Finanzamt sogar nur am Montag geöffnet und das auch lediglich zwischen 7.30 Uhr und 12.30.

Die österreichischen Finanzämter mit den Zuständigkeiten „Gebühren, Verkehrsteuern und Glücksspiel“ haben aber beispielsweise nie länger als bis 15.30 Uhr geöffnet und das auch nur montags, dienstags und donnerstags. Vor allem für Arbeitnehmer, die vor 16 oder 17 Uhr keine Behörden aufsuchen können, ist das problematisch.

Obwohl die Öffnungszeiten in Österreichs Finanzämter deutlich kürzer sind als noch vor einem Jahr, scheinen die telefonischen Auskunftsmöglichkeiten nicht entsprechend ausgleichend aufgestockt worden zu sein.

Kein Wunder deshalb: Sorgte schon die Streichung der Öffnungszeiten für viel Ärger, kommt nun Unzufriedenheit über die schlechte Hotline-Erreichbarkeit von Finanzämtern hinzu.

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So berichtete ein Bürger aus dem kleinen niederösterreichischen Örtchen Langenlois, er habe insgesamt 35 Minuten in der Warteschleife gehangen, nachdem er die zentrale Nummer für Finanzämter in Österreich gewählt habe, also die 050/233233.

Das besondere an der Hotline-Nummer für Finanzamts-Angelegenheiten in Österreich ist: Die Anrufer werden in dem Alpenland wild verstreut an Finanzamts-Mitarbeiter bundesländerübergreifend weitergeleitet. Das bedeutet, dass ein Vorarlberger Anrufer in Wien herauskommen kann. Das ist zwar gut für allgemeine Fragen, nicht aber für Detailfragen. Entsprechend nervenaufreibend können für Österreicher solche Anrufe sein.

Hinzu kommt, dass der Anruf bei Österreichs Finanzämtern nicht kostenlos ist. So können in 35 Minuten Wartezeit 5,52 Euro auflaufen. Das ist in Deutschland wesentlich besser geregelt. Hier darf maximal eine pauschale Gebühr erhoben werden oder der Anruf in einer Hotline muss zum Ortstarif angeboten werden.

Der Sprecher des Finanzministeriums in Wien, Johannes Pasquali, erklärte das Problem mit der Hotline in Österreichs Finanzämtern damit, dass es eine österreichweite Ringschaltung gebe. Üblich solle dabei sein, dass „die Kollegen bei Angelegenheiten wie der Arbeitnehmerveranlagung denselben Wissenstand“ haben sollten, „wie jene vor Ort“.

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Der Finanzamts-Sprecher verweist darauf, dass nach eigenen Erhebungen die durchschnittliche Hoteline-Wartezeit zwei Minuten betrage.

Dies heißt aber auch nichts anderes, als dass die Ringschaltung lediglich für allgemein gültige Anfragen hilfreich sein kann, nicht aber für die persönliche Steuererklärung. Ergänzend weist Sprecher Pasquali darauf hin, dass die Verbraucher sich zusätzlich über Online-Anfragen an Österreichs Finanzämter wenden könnten.

Doch gibt es da, wie in vielen Ländern, angesichts zunehmender Daten-Hacks auch in Österreich hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes große Vorbehalte.

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Von Herbert

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