Wie viele Politiker, so verspricht auch Trump: Die Mittelschicht solle entlastet werden.
Wie viele Politiker, so verspricht auch Trump: Die Mittelschicht solle entlastet werden.

Der amerikanische Bauunternehmer Donald Trump gehört weltweit zu den 3000 reichsten Menschen. Umso erstaunlicher für Beobachter, dass ausgerechnet er nun bekannt gab: Reiche sollten in den USA mehr Steuern bezahlen.

Neben einer Steuererhöhung für Reiche könne sich Donald Trump, sagte er im Präsidentschafts-Wahlkampf in den USA, eine Erhöhung des Mindestlohns vorstellen.

Zum Thema Steuern für Reiche erklärte Trump in einem Interview mit dem nationalen TV-Sender ABC, wolle er mit dem Kongress über eine Erhöhung sprechen, sollte er zum neuen US-Präsidenten gewählt werden.

In welchem Ausmaß die Steuern für Reiche angehoben werden könnten, dazu wollte sich Donald Trump noch nicht detailliert äußern. Er erklärte lediglich, er könne sich vorstellen, dass sie „ein wenig nach oben“ gingen.

Wichtiger als die Anhebung der Steuern für Reiche sei Trump aber eine Senkung der Steuern für die Mittelschicht. Jedoch definierte Trump bislang nicht, ab welchem Einkommen er künftig einen Spitzensteuersatz erheben lassen möchte. In Deutschland gilt er beispielsweise bereits ab einem mittleren Einkommen von rund 53.000 Euro brutto im Jahr. Die Bundesregierung aus CDU/ CSU und SPD verlangen ab diesem Einkommen die höchste Steuer von 42 Prozent.

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Ein weiterer Regierungspunkt für Trump ist, dass er versuchen wolle, Steuerflüchtlinge, welche über ausländische Steueroasen ihren Reichtum mehren, wieder ins Land zurückzuholen. Ein Dorn im Auge sei ihm, dass amerikanische Großkonzerne ihre im Ausland erwirtschafteten Milliarden-Gewinne – gemeint ist damit wohl vor allem die Europäische Union – über Steueroasen verbuchen, um Steuern zu sparen. Hier wolle Donald Trump Anreize schaffen, Gewinne wieder stärker direkt über die USA zu verbuchen.

Mittelschicht und Unternehmen sollen steuerlich in den USA entlastet werden

Neben der Mittelschicht sollen die Unternehmen nach dem Willen von Trump steuerlich entlastet werden.

Nicht ganz korrekt ist Trumps Aussage, wonach die amerikanischen Unternehmen angeblich „mehr Steuern bezahlen“ würden, als „überall sonst auf der Welt“. Beispielsweise werden deutsche Unternehmen im Schnitt deutlich höher besteuert, als US-Unternehmen.

In einem Interview mit dem CNN-Nachrichtenhost Wolf Blitzer erklärte Trump zudem, er könne sich eine Erhöhung des Mindestlohns vorstellen. Wie hoch der Mindestlohn als Vorschlag an die US-Bundesstaaten oder Kommunen künftig sei, auch dazu wollte sich Trump noch nicht festlegen. Vielmehr sei er hier auf der Suche nach einer Lösung.

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Der Mindestlohn in den USA gilt bislang nicht flächendeckend, sondern liegt in der Hoheit von Kommunen. So müssen Unternehmer in San Francisco an der Westküste einen anderen Mindestlohn bezahlen, als in New York an der Ostküste. Nicht wenige Gemeinden der USA verzichten aber auch auf lokal vorgeschriebene Mindestvergütungen.

„Ich weiß nicht, wie man mit einem Mindestlohn von 7,25 US-Dollar die Stunde leben soll“ erklärte jedenfalls Milliardär Donald Trump.

Fakt ist aber: Der von Trump genannte Mindestlohn ist lediglich eine in den USA empfohlene Richtlinie, die nicht bindend ist. Gerade in Großstädten ist der Mindestlohn längst deutlich höher. So liegt er beispielsweise in San Francisco oder New York zwischen 10 und 15 US-Dollar pro Stunde.

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Von Frank

Frank faszinieren ausgefallene Geschäftsmodelle und Steuersysteme. Neben Russland interessiert er sich besonders auch für die Schweizer Steuermodelle oder jene in Südafrika. Kontakt über: frank.herrmann@steuerratschlag.eu

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