Im Südwesten Deutschlands gehen die Selbstanzeigen wegen Steuerbetrug oder Steuerfehler weiter zurück. So sank die Anzahl der selbstangezeigten Steuersünder im ersten Halbjahr 2016 auf 830. Diese Zahlen nannte nun eine Sprecherin im Finanzministerium Stuttgart.
Für das erste Halbjahr 2016 geht das Finanzministerium davon aus, dass die 830 Selbstanzeigen steuerliche Mehreinnahmen in Höhe von 29 Millionen Euro für das Staatssäckel bedeuten könnten. Primär handele es sich um Gelder, welche auf Konten in der Schweiz oder in Liechtenstein geparkt wurden.
Im Vorjahresvergleichszeitraum 2015 hatte das Finanzministerium von Baden-Württemberg noch rund 52 Millionen Euro über 1500 Steuer-Selbstanzeigen einnehmen können.
Die höhere Anzahl an Selbstanzeigen liegt daran, dass mit Beginn des Jahres 2015 in Deutschland eine strengere Gesetzgebung eingeführt worden war. Komplett straffrei bleibt dabei, wer freiwillig eine hinterzogene Steuer bis 25.000 Euro meldet. Liegt die hinterzogene Steuerschuld über 25.000 Euro müssen hohe Strafzinsen bezahlt werden, möchte man einem Strafverfahren entgehen.
Voraussetzung dafür ist allerdings wiederum, dass die Selbstanzeige lückenlos und bis zum letzten Komma fehlerfrei ist. Zudem muss sich der geständige Steuersünder die kompletten vergangenen zehn Jahre in seine Vermögensverhältnisse schauen lassen.