London ist eine der weltweit attraktivsten Metropolen. Wer dort hingezogen ist, zieht ungerne wieder weg. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
London ist eine der weltweit attraktivsten Metropolen. Wer dort hingezogen ist, zieht ungerne wieder weg. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Es hänge davon ab, wie die Europäische Union mit den 1,2 Millionen Briten, die in der EU leben, nach dem Brexit umgehe, sagte die neue britische Premierministerin Theresa May und meinte damit:

Ob auch die 3,6 Mio. in Großbritannien lebenden EU-Bürger bleiben dürfen oder nicht. Betroffen sind also britische Regionen wie beispielsweise England, Schottland, der Großraum London, Yorkshire and the Humber oder West Midlands und East Midlands.

Als die attraktivste Region in England gilt neben London auch Cornwall, das englische Urlaubsziel Nummer eins. Hoch im Kurs steht ebenso Yorkshire, eine Region, welche die Briten gerne als „God’s own county“ bezeichnen.

Für diese Regionen gilt  derzeit: England und die anderen britischen Provinzen möchten faktisch allen 3,6 Millionen EU-Bürgern auch nach dem Brexit die permanente Residenz in Großbritannien erlauben.

„Nicht in der Lage diese abzuschieben“

Das britische Innenministerium errechnete, dass fünf von sechs EU-„Migranten“ in Britannien dauerhaft bleiben könnten. Man wäre also rechtlich wohl eher „nicht in der Lage diese abzuschieben“. Grund: Das versprochene Daueraufenthaltsrecht könne und wolle man nicht außer Kraft setzen.

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Für die übrig gebliebenen 600.000 in Großbritannien lebenden EU-Bürger geht das britische Innenministerium derzeit davon aus, dass man diesen nach dem Brexit in einer Art „Amnestie“ ein Daueraufenthaltsrecht einräumen werde.

Doch zentral wird für Großbritannien bleiben, ob die 1,2 Millionen Briten, welche in Paris, Berlin, Rom, Madrid oder auf Malta leben, dort nach dem Brexit dauerhaft und ohne bürokratische Schikanen leben können.

Hunderttausende Briten haben, wie Hunderttausende EU-Bürger, sich längst in ihrer neuen EU-Heimat niedergelassen und Grund und Boden gekauft, eine Wohnung oder ein Haus.

Viele haben Immobilien in ihrer neuen EU-Heimat gekauft

Nur mit einer gegenseitigen Garantie, diesen Status zu erhalten, dürfte für die gesamt gesehen 4,8 Millionen EU-Bürger Planungssicherheit bestehen. Die EU-Rechtslage ist derzeit so, dass, wer fünf Jahre in einem anderen EU-Land lebt, als seinem Heimat-EU-Land, dort das Recht hat, sich dauerhaft niederzulassen.

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Juristisch ist es seit der Römerzeit am ehesten der Fall, dass eine Änderung der Gesetze in die Zukunft gerichtet ist, nicht aber in die Vergangenheit.

Das heißt im Umkehrschluss: Deutsche, Franzosen oder Spanier, welche künftig in Großbritannien dauerhaft leben wollen, dürften es schwerer haben.

Das gilt ebenso für Briten, die sich gerne dauerhaft in Berlin oder Rom niederlassen möchten, weil es ihnen dort besser gefällt, das Leben vielleicht billiger ist als in London, oder die Städte aufregender erscheinen.

Briten sehen EU-Bürger, die auf der Insel dauerhaft leben, dennoch als „Migranten“

Kennzeichnend ist allerdings, dass in der offiziellen Sprache von Großbritannien selbst Deutsche, Franzosen, Italiener oder Spanier, die in Großbritannien leben, nicht als EU-Bürger bezeichnet werden, sondern als „Migranten“.

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Das sagt mehr über den britischen Geist und das Verhältnis der Briten zu ihren kontinentalen Brüdern und Schwestern aus, als viele anderen politischen Statements.

Dazu passt, dass Premierministerin May sagte, man werde künftig strenge „Einwanderungskontrollen auf neue Migranten“ einführen.

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Von Tim

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