Die chinesische Provinz Liaoning liegt nördlich von Peking direkt am Meer. Eine Revision brachte Betrug zum Vorschein. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Die chinesische Provinz Liaoning liegt nördlich von Peking direkt am Meer. Eine Revision brachte Betrug zum Vorschein. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

In einem selten gekannten Ausmaß sollen lokale Beamten einer Provinz in China systematisch in den Büchern Zahlen über das angebliche regionale Wirtschaftswachstum gefälscht haben.

Angeblich soll, berichtet das mexikanische Portal expansion.mx, nun sogar der Gouverneur der betroffenen chinesischen Provinz zugegeben haben, dass die veröffentlichen Zahlten rund um das angeblich hohe Wirtschaftswachstum in der Region gefälscht worden seien.

Dies soll Chen Qiuf, der Gouverneur von Liaoning (chinesisch 遼寧 / 辽宁), einer großen Industrieregion im Nordosten Chinas, nördlich von Peking gelegen, bekannt gegeben haben.

Es handele sich um die statistischen Zeiträume der Jahre 2011 bis 2014. Das mexikanische Portal bezieht sich wiederum auf eine Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

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Angeblich würden die wirtschaftlichen Wachstumszahlen der zweitgrößten Weltwirtschaft von einigen Experten, behauptet expansion.mx weiter, „mit einer gesunden Portion Skepsis beobachtet“.

Auf die Schlichte gekommen sei man den lokalen Statistik-Fälschern der Provinz Liaoning angeblich dadurch, dass sie besonders dreist die Zahlen nach oben gejazzt hätten.

So habe es teils angebliche Wachstumsraten von über 100% gegeben. So habe man beispielsweise im Jahr 2013 ein BIP von 2,4 Milliarden Yuan ausgewiesen, umgerechnet 329 Mio. Euro. Später hätten aber nach einer Revision die Zahlen mehr als halbiert werden müssen, auf 1,1 Milliarden Yuan, beziehungsweise 150 Millionen Euro.

Diese Angaben konnte steuerratschlag.eu allerdings in einer offiziellen Mitteilung der chinesischen Nachrichtenagentur xinhua (xinhuanet.com) so nicht verifizieren.

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Dort war wiederum die Rede, dass lokale Beamte mit 20 bis 30% die Wirtschaftsdaten der Provinz Liaoning „mit Wasser injiziert“ hätten. Dies habe eine Untersuchung vor einem Gericht ergeben, wobei man bereits 2014 ein Untersuchung in die Wege geleitet habe.

Zudem habe der zuständige Gouverneur Chen Qiuf, in seinem Arbeitsbericht an die Zentralregierung Peking erklärt, wonach die veröffentlichen Zahlen zeigten, dass „wir das hässliche Gesicht des Drucks“ gezeigt hätten.

Man habe leider feststellen müssen, dass die Wirtschaftsdaten „sorgfältig mit Feuchtigkeit gequetscht“ worden seien.

2015 habe man aber die Haushaltszahlen wieder konsolidiert. Dies betreffe die industrielle Wertschöpfung, die Anlageinvestitionen, sowie die Exporte. Begünstigt worden sei dies dadurch, dass man weiter weggehe von zentralen Entscheidungsverfahren und von der ideologischen Linie der Partei, was die Suche nach der Wahrheit erleichtert habe.

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Für 2016 räumte die Provinz ein, dass sie, wie andere chinesische Provinzen auch, kein gutes Wirtschaftsjahr nach sich gebracht habe. Im Gegenteil:

Die traditionellen Industrien würden im Wachstum schrumpfen. Zudem habe man sogar von 31 chinesischen Regionen für das erste Quartal 2016 für Liaoning die schlechteste Wirtschafts-Wachstumsleistung ausweisen müssen.

So soll der Gouverneur angeblich gesagt haben: „Unsere Provinz hat nicht die erhofften Ziele erreicht“. Liaoning hat in etwa 43 Millionen Einwohner, also rund halb so viel wie Deutschland.

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