Uber möchte vor allem Taxis Geschäft wegnehmen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Uber möchte vor allem Taxis Geschäft wegnehmen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Uber ist nicht nur politisch auf Grund von unterschiedlichsten Personenbeförderungs-Regelungen weltweit immer wieder in den Schlagzeilen (vor allem negativ), sondern überrascht nun auch mit einem sehr hohen Verlust:

So habe der amerikanische Taxiersatz-Anbieter Uber das vergangenen Geschäftsjahr mit einem gigantischen dunkelroten Minus von umgerechnet 2,64 Milliarden Euro abgeschlossen, schreibt Bloomberg.

Uber habe, wird weiter berichtet, den Verlust bestätigt, wenngleich man keine eigene Zahlen publiziert habe.

Der Nettoumsatz von Uber habe zudem 2016 bei umgerechnet 6,1 Milliarden Euro gelegen.

Uber ist zwar als Fahrdienstleister im städtischen Individualverkehr in vielen amerikanischen Städten mittlerweile eine bedeutende Größe.

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Doch kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass Uber vor allem in Europa in vielen Ländern immer noch erfolglos vor sich hineiert.

Mal gab es umfangreiche Fahrverbote in Berlin und anderen europäischen Städten. Dann wiederum machte Uber mit teuren Gerichtsverfahren vor Gerichten von sich Reden.

Hinzu kommen die immer wieder auftauchenden Seifenoper-Skandälchen, wo es um angebliche sexuelle Belästigungen von Fahrern gegen Fahrgästinnen geht (was es in normalen Taxis auch geben kann, nur interessiert dies dort kaum jemanden in der Öffentlichkeit).

Angeblich sei in dem nun ausgewiesenen Milliarden-Verlust das Minus aus dem chinesischen Uber-Geschäft noch nicht berücksichtigt, wird weiter berichtet.

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Dass Uber seinen Umsatz zu einem Großteil durch hohe Investitionen in Wachstum erkauft, darauf lassen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlichen Kennziffern schließen.

So sei zwar der Bruttoumsatz alleine in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 um 28% gestiegen. Jedoch stünden auch diesem Wachstum 993 Millionen Euro Verluste entgegen und zwar alleine im Zeitraum Oktober bis Dezember 2016.

Uber hat also nicht nur ein handfestes Imageproblem, sondern auch ein noch dickeres bilanzielles.

Kai Diekmann soll Uber nun helfen

Kürzlich wurde immerhin bekannt: Der bis Ende Januar 2017 fungierende langjährige Chefredakteur der Bild-Zeitung und Herausgeber der Bild-Gruppe, Kai Diekmann, solle Uber in Fragen der Public Relations beraten. Zur Bild-Gruppe gehören Titel wie die Bild am Sonntag (BamS), Auto-Bild oder Sport-Bild.

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Für Uber bedeutet Kai Diekmann einen hochkarätigen prominenten Zugang. Dass ein Mann wie Diekmann mit Hunderten Journalisten und Politikern gut vernetzt ist, steht außer Frage.

Bislang hatte Uber in der deutschen PR-Szene keine gute Figur abgegeben: Vorstellungsgespräche liefen oft stümperhaft ab.

Mal liefen Telefonate mit Uber-Managern, die in Deutschland einen Unternehmenssprecher rekrutieren wollten, über Paris ab, dann über London und dann obendrein innerhalb des Bewerberverfahrens mit plötzlich wechselnden Uber-Mitarbeitern, da diese innerhalb weniger Wochen nicht mehr da waren.

Das Recruiting für Uber wird für Deutschland zentral über Paris und London abgewickelt – aus Städten also, wo Uber wohl glaubt, einen größeren Glamourfaktor zu haben.

Außerdem wird kolportiert, dass die Bezahlung von Uber an Manager zwar in den USA top sei. Aber in Ländern wie Deutschland seien die Gehälter wenig attraktiv.

Im Falle von Kai Diekmann dürfte jedoch selbst Uber seinen international verschrieenen Gehalts-Geiz aufgegeben haben.

Kommentar

Sollte Uber irgendwann an die Börse streben, dürfte für das US-Unternehmen gelten:

Egal, wie viele Skandale oder Verluste der Uber-Bilanz anhaften: Internationale Anleger werden wieder zulangen und das Geschäftsmodell auf Pump wie im Falle von Tesla fördern. Sicherlich besteht dabei die Hoffnung, dass der amerikanische Pseudo-Glanz des innovativen Geschäftsmodells am Ende die Zweifler Lügen straft.

Dabei seien wir doch einmal ehrlich: Wozu braucht man in Städten wie Peking, Bangkok, Barcelona, Berlin, Kapstadt oder Rio de Janeiro einen Uber-Fahrer?

In Städten wo es bereits Tausende durchaus auch billige Fahrdienstleiter gibt – in Form von Taxis, oder Tuk-Tuks, Fahrrad-Transporteuren oder anderen Personenbeförderern? Ok, in Berlin oder Hamburg könnte Konkurrenz zu den teuren Taxis Sinn machen.

Doch ist die Kostenstruktur schwer zu durchschauen. Alleine in Hamburg mussten nach Einführung des Mindestlohns, erzählte mir ein Taxifahrer, Tausende Taxis aufgeben. Doch er selber verdiene selbst nach diesem Bereinigungsprozess eines Überangebots an Taxis in der Hansestadt trotzdem nur knapp an der Grenze des Mindestlohns. Trotz der sehr teuren Taxipreise in Hamburg.

Dies liege daran, dass er selbständiger Subunternehmer sei und an den Taxi-Besitzer Gebühren bezahlen müsse. Hinzu kämen hohe Versicherungssummen für die Personenbeförderung, immer teurer werdendes Benzin und die hohen Kosten für eine Autoanschaffung und den Unterhalt.

Das bedeutet: Bei Uber dürfte das nicht anders aussehen. Geht das Unternehmen dennoch an die Börse, dürften jene Großinvestoren den dicken Reibach machen, welche schon vorab zu besseren Konditionen als Kleinanleger Aktienpakete erwerben konnten.

Die Amis verstehen es eben wie kein anderer aus bilanziellem Mist immer noch Gold zu spinnen.

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