Indien ist nicht nur für seine hier abgebildete Taj Mahal berühmt, sondern auch für seine Korruption und Steuerhinterziehungen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Indien ist nicht nur für seine hier abgebildete Taj Mahal berühmt, sondern auch für seine Korruption und Steuerhinterziehungen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

In Indien hat die Steuerfahndung an 22 Orten eine Razzia vorgenommen wegen des Verdachts krummer Landgeschäfte.

Betroffen von der Razzia waren unter anderem Delhi und Gurgaon.

Zuvor hatte eine Partei, nämlich die indische „Bharatiya Janata Party“ (BJP), dem bekannten schillernden indischen Politiker Lalu Yadav und seiner Familie vorgeworfen, sie sei wieder mal in einen Korruptionsskandal oder Steuerhinterziehungsskandal verwickelt.

Lalu Yadav war von 2004 bis 2009 indischer Eisenbahnminister und gehört zu den bekanntesten Politikern auf dem Subkontinent. Der 68-Jährige war einstmals auf dem Land als Sohn armer Eltern geboren worden und hatte es ganz nach oben geschafft. Dafür wird er von den unteren indischen Kasten bis heute bewundert.

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Allerdings war er 2013 nach einem jahrelangen Korruptions-Prozess zu der für normale Inder hoch anmutenden Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro verurteilt worden. Außerdem sollte er damals fünf Jahre ins Gefängnis. Nach zweieinhalb Monaten Haft kam er jedoch auf Kaution schon wieder frei.

Die jetzigen Razzien stehen mit umstrittenen Landgeschäften im indischen Benami zusammen. Neben Lalu Yadav stehen einige andere prominente Geschäftsleute und Immobilienmakler unter anderem in Delhi, Gurgaon (Bundesstaat Haryana) oder in Rewari (Bundesstaat Haryana) im Fokus der Steuerfahnder.

Ein hoher indischer Steuerbeamter kommentierte die Razzien mit den folgenden Worten:

„Menschen und Geschäftsleute, die mit dem Landgeschäft verbunden sind, an dem Lalu Prasad und seine Familie beteiligt sind, werden durchsucht. Es gibt Behauptungen von Benami-Deals im Wert von Rs 1000 Crore und späterer Steuerhinterziehung.“

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1000 Core entspricht 10 Milliarden indischen Rupien, beziehungsweise umgerechnet in Euro 1,4 Millionen.

Yadav hat ingesamt 9 Kinder, wovon einige ebenfalls in der Politik tätig sind und teils hohe Ämter bekleiden. Darunter sind seine Tochter Misa Bharti sowie die beiden Söhne Tejaschwi Yadav und Tej Pratap Yadav.

Beschuldigungen gegen Lalu Yadav kommen unter anderem vom indischen Gewerkschaftsminister Ravi Shankar Prasad. Er hatte behauptet, wonach einige der Geschäfte, welche nun im Steuerhinterziehungsverdacht stehen, nicht ganz koscher abgelaufen seien. Die Beschuldigungen datierten angeblich gar zurück in die Zeit, als Yadav noch Eisenbahnminister war.

Wie in den USA gibt es auch in Indien Diskussionen, ob Politiker ihre Vermögenswerte offenlegen müssen.

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In der Regel wird das aber von Fall zu Fall von den Politikern selbst entschieden.

Bei Ministern hinterlässt es jedoch nach wie vor keinen guten Geschmack, wenn diese nicht sagen, was sie an Vermögen haben.

Auch Lalu’s Tochter, Misa Bharti, hatte sich beispielsweise geweigert, zu veröffentlichten, wie hoch ihr Vermögen ist und an welchen Unternehmen sie Beteiligungen hält.

Die Steuerfahnder bemühen sich nun unter anderem die Einkommensverhältnisse eines circa 7,5 Lakh großen Einkaufszentrums im indischen Bundesstaat Bihar zu ermitteln. Umgerechnet entspricht dies einer Fläche von 750.000 Quadratmetern.

Seltsam: Angeblich soll es dort bislang keine Mitarbeiter, keine Geschäftsaktivitäten und keinen Umsatz geben.

Lalu Yadav ist nicht der einzige prominente Politiker, dem Steuervergehen in den vergangenen Jahren vorgeworfen werden.

Bereits 2013 waren 45 weitere hohe Staatsbeamte und Politiker verurteilt worden.

Beschuldigungen gab es unter anderem gegen den Schwiegersohn von Kongress-Chefin Sonia Gandhi, gegen Robert Vadra. Hinzugezogene Quelle u.a. indiatoday.intoday.in.

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Von Tim

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