Die Bankenregulierungs-Leitsätze von Basel III werden nun auch in Chile eingeführt und das entsprechende Bankengesetz modifiziert.
In Basel III geht es darum, dass Banken sich und das Geld ihrer Kunden besser absichern und die Risiken verringern. Zudem sollen alternative Kapitalquellen gestärkt werden.
„Die Initiative soll die institutionelle Bankenaufsicht stärken und ihr mehr Werkzeuge an die Hand geben. Deshalb wird die Bankengesetzgebung modernisiert und deshalb hat Chile die Standards von Basel III verabschiedet“, erklärte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet, eine gelernte Kinderärztin.
Zudem führte die Politikerin aus, Basel III stelle „eine Reihe von Maßnahmen für die Regulierung, Überwachung und das Risikomanagement des Bankensektors dar“.
Das aktuelle Bankenrecht (LGB; Ley General de Bancos) in Chile stammt aus der Mitte der achtziger Jahre. Es war damals unter dem Eindruck einer großen Schuldenkrise entwickelt worden. Lediglich im Jahr 1997 habe es eine einzige wesentliche Änderung gegeben, schreibt lanacion.cl.
Chiles Zentralbank kommentierte die Einführung von Basel III in Chile mit den Worten, damit wolle das südlichste Land von Amerika helfen, dass sich eine vor wenigen Jahren durch US-Banken und Versicherungen ausgelöste weltweite Banken- und Wirtschaftskrise nicht wiederhole.
Gemeint ist die Lehman Brothers-Pleite, welche in den Jahren nach 2008 weltweit Tausende Unternehmen in den Konkurs getrieben hatte. Die Angst vor einem Komplett-Kollaps des internationalen Bankensystems schwebte weltweit im Raum und konnte nur durch staatliche Stützungsfonds, welche mit mehreren Tausend Milliarden Euro ausgestattet worden waren, verhindert werden. Die Auswirkungen dieser Krise halten bis heute an.