Es ist ein Fall, der in Argentinien für zahlreiche Schlagzeilen sorgte: Ein Chirurg, der einen Autodieb auf frischer Tat ertappte, sich bedroht fühlte und diesen erschoss, muss nun 25 Jahre ins Gefängnis.
Dem Chirurgen Lino Darío Villar Cataldo (62) wirft die Staatsanwaltschaft vor, mit den vier Schüssen gegen den Autodieb einen Mord begangen zu haben und nicht aus Notwehr gehandelt zu haben. (1)
Der Vorfall ereignete sich am 26. August 2016 in Argentinien, als der Kriminelle Autodieb Ricardo Alberto „Nunu“ Krabler (24) versuchte, das Auto des Arztes zu stehlen.
Die Staatsanwältin Diana Mayko wirft dem Chirurgen eine besonders schwere Tat vor, da es sich „lediglich“ um eine Gefahr für sein versichertes Eigentum gehandelt habe, nicht aber um eine Gefahr für sein Leben.
In Argentinien gibt es, wie im Nachbarland Brasilien, Millionen Krimineller, die mit Diebstahl und Überfällen andere Menschen um ihr Hab und Gut bringen.
Tausende Touristen und ausländische Geschäftsleute werden in den Ländern jährlich überfallen und um ihre Geldbeutel, Fotokameras und Smartphones gebracht.
Immer wieder kommt es dabei zu gefährlichen Körperverletzungen oder Morden, vor allem wenn sich die Opfer wehren. Ähnlich geht es Einheimischen, welche sich gegen die oft brutalen Diebe zur Wehr setzen.
In Argentinien verbrachten, wie in Brasilien, Tausende ehemaliger Anhänger des Nationalsozialismus ihren Lebensabend. Zu ihnen gehörte unter anderem der berüchtigte KZ-Arzt Dr. Josef Mengele. Ihm werden inhumane Menschenversuche vorgeworfen (Video).
https://youtu.be/iudadF35Ndw
Der Sohn von Dr. Josef Mengele, Rolf Mengele, erzählt über das Treffen mit seinem Vater in den 1970er Jahren in Brasilien.
Einzelnachweise
„El cirujano que mató a un ladrón podría pasar 25 años en prisión„, übersetzt: „Chirurg, der einen Dieb getötet hat, kann 25 Jahre im Gefängnis verbringen“, in: elliberal.com.ar vom 16.09.2017. Abgerufen am 16.09.2017.