Das diktatorisch geführte Land Saudi-Arabien ist nicht nur bekannt für seine großen Ölvorkommen, Massenverhaftungen und Milliardenenteignungen der eigenen Elfte wegen angeblicher Korruption [1], sondern für so manche mittelalterlichen Vorgänge:
So sehen sich beispielsweise angeklagte Saudis oder Besucher des Wüstenstaates möglichen drakonischen Strafen ausgesetzt. Dazu gehört das Abhacken von Armen oder Beinen.
Es gehört auch die Blendung, also die vorsätzlich ärztlich herbeigeführte Erblindung von Menschen dazu. Klar, dass solche Maßnahmen ein Klima der Angst erzeugen:
„In Saudi-Arabien gibt es kaum Kriminalität, fast niemand innerhalb der saudischen Bevölkerung verschließt sein Haus oder sein Auto. Grund hierfür ist die strenge und konsequente Auslegung der Schari’a. Das saudische Strafrecht, zu dem unter anderem Prügelstrafen, Verstümmelungen (Abhaken von Gliedmaßen) und Folterungen (steinigen) gehören“. [2] Dieses Strafrecht werde, sagt ein Reiseführer, „von den westlichen Staaten als rückständig und despotisch betrachtet.“ [2f]
Mittelalterlich mutet auch an, dass Frauen bis vor kurzem noch nicht einmal Auto fahren durften. [3]
Dem saudischen Regime missliebige Personen werden zudem öffentlich auf Marktplätzen am Galgen gehängt. Alleine in den ersten fünf Monaten des Jahres 2013 habe es 46 solche öffentlichen Hängungen gegeben, wird berichtet. [4]
Massenhinrichtungen am Galgen
Im Jahr 2016 gab es zudem eine Massenhinrichtung wo 47 Männer öffentlich hingerichtet wurden. Ihnen hatte man eine Mitgliedschaft in Al Quaida vorgeworfen, beziehungsweise die Mitgliedschaft in religiös missliebigen Organisationen. Die Massenhinrichtung im Jahr 2016 sei in Saudi-Arabien die größte seit 1980 gewesen, sagte der amerikanische Nachrichtensendung CBS Evening News. [5]
„Der Vorwurf der Mitgliedschaft in Terrororganisationen ist in Diktatoren stets ein beliebtes Mittel, um Personen hinzurichten, egal ob sie schuldig oder unschuldig sind“, kommentierte die Vorgänge Wolf Dieter, ein Politologe aus Berlin, gegenüber steuerratschlag.eu.
Allerdings ist Saudi-Arabien mit öffentlichen Hinrichtungen am Galgen, oder gar Massenhinrichtungen, nicht alleine. Auch im Nachbarstaat Kuwait gibt es solche Hängungen. [6]
Im Falle von Saudi-Arabien schnüffelt während der Hinrichtungen auf Marktplätzen oder anderen öffentlichen Räumen eine Art Saudi-Gestapo penibel herum, damit keiner es wagt mit dem Smartphone diese Hinrichtungen aus umliegenden Gebäuden oder direkt vom Ort des Geschehens abzufilmen. [7, 8] Grund: Solche Bilder schaden dem Geschäft der Diktatoren-Könige von Riad.
Deutschland liefert Waffen, die USA haben ihren Militärstützpunkt
Da Saudi-Arabien immer noch über riesige Ölvorräte verfügt, liegt dem Westen aber viel daran, einen guten Draht in die Hauptstadt Riad zu pflegen:
Während Deutschland an die Diktatur Saudi-Arabien Waffen liefert [9], dürfen die Amerikaner im Gegenzug dort eine der wichtigsten afrikanisch-asiatischen Militärbasen unterhalten. [10]
Mittelalterlich muten aber nicht nur die drakonischen Strafen in Saudi-Arabien an: Wie in vielen Regionen der Welt, gibt es in dem Land auch noch weit verbreiteten Aberglauben.
Aberglauben wird in Saudi-Arabien bestraft
Jetzt nahm wegen solchem Aberglauben die saudi-arabische Polizei der Stadt Madinah 11 Arbeiter fest. Sie sollen auf einer Farm in dem 838 Kilometer westlich von Riad gelegenen Ort den Verkauf von Phantom-Heilprodukten vorangetrieben haben.
Dabei sollen sie Sand mit einem Körnchen Segnung und etwas Samen vermischt haben und das Gebräu an Bürger verkauft haben.
Die Arbeiter sollen den Bürgern dabei erzählt haben, das Gebräu habe magische Kräfte, könne Illusionen hervorrufen und eine Reihe von Krankheiten behandeln.
In der von den Behörden geschlossenen und beschlagnahmten Fabrik soll man Maschinen gefunden haben, zudem Sand mit Pulvern und Gewässern. Außerdem habe man eine Box beschlagnahmt, welche mit Ablaufdatum versehen gewesen sei.
Auf dieser Box seien die angeblichen Vorteile des Zauberpulvers noch einmal schriftlich dargelegt worden. Und damit das Geschäft auch richtig brummt, habe es eine Übersetzung in Urdu gegeben. Denn eines verbindet eben doch das Mittelalter und die Moderne: Geschäfte hat man schon immer gerne gemacht.
Einzelnachweise
(1) Saudi-Arabien gleitet in Terrorstaat ab unter Diktatoren-Sohn Mohammed bin Salman, von Daniel D, in: kriegsberichterstattung.com vom 10. November 2017. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(2) Verhaltensregeln bei Saudi-Arabien Reisen. Das Rechtssystem basiert auf den Grundsätzen des Islam und die saudische Bevölkerung ist stark verbunden mit ihren Traditionen, in: Saudi Arabien Infos. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(3) Historische Entscheidung: Saudi-Arabien erlaubt Frauen das Autofahren, in Frankfurter Allgemeine Zeitung Online vom 26. September 2017. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(4) Saudi Arabia executes five men and hangs their bodies from a crane. Saudi authorities have executed five Yemeni men as punishment for murder and robbery and hung their bodies from a crane in full public view in the southwestern town of Jizan as further punishment, von: – Truthloader, auf: YouTube vom 23. Mai 2013. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(5) „Saudi Arabia executes 47 in mass execution. Saudi Arabia executed 47 people in the country’s largest mass execution since 1980. News of a prominent cleric’s inclusion in the group sparked a wave of protests around the region.“ Von Jonathan Vigliotti, in: CBS Evening News auf YouTube vom 2. Januar 2016. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(6) „Three convicted killers hanged at the gallows — First executions in Kuwait since 2007. Authorities yesterday hanged three convicted murderers in the first executions in the state since May 2007. The men, a Pakistani, a Saudi and a bedoon [stateless Arab], were hanged at the Central Jail in Sulaibiya in front of judicial and security officials and journalists. Hangings were previously carried out at Nayef Palace in Kuwait City. In: Kuwait Times, auf YouTube vom 2. April 2013.
(7) Britische Dokumentation: Heimlich gefilmtes Material zeigt die grausame Realität in Saudi-Arabien, auf: Focus Online vom 21. März 2016.
(8) A woman beheaded in the road. Five headless corpses hanging from cranes. As a documentary exposes the horror of life in Saudi Arabia, why DOES Britain cosy up to this kingdom of savagery?, von Peter Oborne, in: Daily Mail vom 21. März 2016. Abgerufen am 20. Dezember 2017.
(9) Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien, in: Aktion Aufschrei. Stoppt den Waffenhandel!.
(10) US Military Bases in Saudi Arabia, in: /militarybases.com.
(11) اخبار السعودية اليوم – المدينة.. ضبط عمالة تبيع «الرمل بحبة البركة» لعلاجالسحر
بحبة البركة» لعلاج السحر; übersetzt: Saudi-Arabien – die Stadt .. Kontrolle über den Verkauf von Verkauf «Sand Bbhba Segen» um Magie zu heilen, von Mohammed Kupfer, in 7adramout.net Nachrichten aus dem Jemen vom 20. Dezember 2017.