Wenn Deutschlands nationalsozialistischer Diktator Adolf Hitler in Berlin oder sonstwo zwischen 1933 und 1945 Paraden abnahm, war er in der Regel in einer der teuersten Luxus-Ausgaben eines Mercedes-Benz-Cabriolets zu sehen, welche jemals gebaut wurden: Einer gepanzerten Fünf-Tonnen-Limousine, dem 770K Grosser. Weltweit waren von diesem schicken eleganten Auto nur 88 Exemplaren produziert wurden.
Nun ist Hitlers Luxus-Mercedes ausgerechnet in einem superreichen kleinen Vorort der US-Stadt Seattle gesichtet worden. Das berichten mehrere Medien unter Bezugnahme auf die Seattle Times. Seattle, das ist jener Ort, in welchem einige von Amerikas Superreichen wohnen, wie Microsoft-Gründer Bill Gates oder Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Die Fünf-Tonnen-Limousine, welche tatsächlich Adolph Hitler gehört hat, habe relativ unauffällig in einer Straßen von Medina, im US-Bundesstaat Washington, geparkt. Dort habe sie offensichtlich auf den Transport nach Übersee gewartet – also entweder nach Europa, Asien, Afrika, dem indischen Subkontinent, dem Mittleren Osten oder Australien.
Der abenteuerlich anmutenden Geschichte war eine Auktion vorausgegangen. In dieser hatte der Besitzer des Hitler-Mercedes ein Mindestgebot von 7 Millionen US-Dollar für einen Verkauf des Superschlitten eingefordert. Gleichzeitig hatte er versprochen, 10 Prozent des Verkaufspreises erhalte das jüdisch-israelische Simon Wiesenthal Center in Los Angeles, also immerhin 700.000 Dollar.
Doch keiner mochte sich wohl in den derzeitigen Zeiten, wo US-Präsident Donald Trump schon für genügend Schlagzeilen sorgt, auch noch damit in den Zeitungen lesen, er stehe im Verdacht rechtsradikal zu sein und habe deshalb den Luxusschlitten von Adolf Hitler bislang in seinem Haus stehen gehabt.
Das könnte einer der Gründe sein, weshalb die aufgerufenen 7 Millionen US-Dollar Auktionserlös nicht erreicht wurden.
https://youtu.be/MxWbcMXd5fM
Adolf Hitler, der original Mercedes-Benz 770, Video von enrico rivela, auf: YouTube vom 4. Januar 2016.
Der Auktionator, Rod Egan von Worldwide Auctioneers, soll aber erklärt haben, dass der Luxus-Benz von Hitler keinem Besitzer in Medina gehöre, eben jenem Ort, wo er nun gesichtet worden ist. Dies lasse wiederum die Interpretation zu, schreiben US-Medien, dass das Auto in Medina lediglich eine Zwischenstation gemacht hat.
„Das Endziel ist nicht in diesem Land“, erklärte Egan. „Es ist weit, weit weg“. Der Auktionator erklärte zudem, dass der Käufer eine Geheimhaltungsvereinbarung beim Kauf des Autos unterzeichnet habe.
Der Mercedes-Benz von Adolf Hitler, der 770K Grosser, schaut auf eine lange Geschichte zurück. Es gibt mehrere Filmaufnahmen oder Fotos, welches Hitler beispielsweise 1939 in dem gepanzerten Auto, ein Zeitdokument, zeigt, als er mit Italiens Diktator Benito Mussolini in dem Auto sitzt.
Angeblich soll das Auto das gleiche Nummernschild haben, wie es nun in Seattle gesichtet worden ist.
Auch in Deutschland steht derzeit ein 770K aus dem Jahr 1931 zum Verkauf und zwar vom Hamburger Autohaus Thiesen Hamburg GmbH, Timm Meinrenken, auf auf der Autohandelsplattform classic-trader.com. (3)
Das besondere an dem verkauften Hitler-Mercedes ist seine Panzerung. Konkurrent Rolls-Royce (BMW Group) verkauft traditionell seine Autos nicht gepanzert. Ein Rolls-Royce-Verkäufer erklärte dazu steuerratschlag.eu:
„Wir wollen eigentlich keine Klientel, die gepanzerte Autos haben möchte. Es gab natürlich immer mal wieder gepanzerte Versionen, die sind aber nicht offiziell. Das Problem ist: Die werden so schwer, dass sich ein Rolls Royce dann einfach nicht mehr gut fahren lässt. Das geht nur im Rahmen von kompletten Spezial-Karosserien, die von vornherein so produziert werden, dass sie für eine Panzerung geeignet sind. Das ist aber bei Rolls Royce nicht der Fall.“
Einzelnachweise
(1) Hitler’s Bulletproof Nazi Limo Spotted In Superrich Seattle Suburb; Übersetzt: „Hitlers kugelsicher Nazi-Limousine im superreichen Seattle-Vorort entdeckt“, von Ari Feldman, In: forward.com vom 9. März 2019.
(2) Mercedes-Benz 770 Cabriolet D (1931) im aktuellen Verkauf von classic-trader.com. Stand: 11. März 2018.