Der saudische Diktatoren-Sohn Mohammed bin Salman soll in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CBS gedroht haben, Saudi-Arabien werde eine Atombombe bauen, sollte der Iran das ebenfalls tun. Das schreibt das jordanische Portal menafn.com in seiner Montagausgabe. [1]
Anlass des Berichts ist eine Rundreise von Mohammed bin Salman durch die USA, welche das Ziel hat, die Beziehungen zur rechtskonservativen US-Regierung von Donald Trump zu festigen und die USA dazu zu bringen, ihre Beziehungen zum Iran möglichst dauerhaft einzufrieren.
So schreibt menafn über die Rundreise des saudischen Diktatorensohns in den USA:
„Der Besuch findet kaum einen Monat statt, bevor Herr Trump sich entscheiden muss, ob er die Vereinigten Staaten aus dem internationalen Abkommen von 2015 mit dem Iran abziehen soll, welches das Atomprogramm der islamischen Republik eindämmen soll. Ein Rückzug könnte zum Zusammenbruch des Abkommens führen und ein nukleares Wettrüsten im Nahen Osten auslösen. ‚Saudi-Arabien will keine Atombombe kaufen, aber ohne Zweifel, wenn der Iran eine Atombombe entwickelt, werden wir so schnell wie möglich nachziehen‘, sagte Prinz Mohammed, der in einen existenziellen Kampf mit dem Iran verwickelt ist, gegenüber CBS.“
Gleichzeitig zu dieser heiklen außenpolitischen Stellungnahme soll der saudi-arabische Diktatorensohn „Kronprinz Mohammed bin Salman“ erklärt haben, Saudi-Arabien strebe eher eine konservative als eine ultrakonservative Gesellschaft an.
Politischen Reformen nach mehr Mitsprache der Bevölkerung erteilte er dabei eine Absage. Die Macht wird in Saudi-Arabien seit Jahrzehnten von der diktatorisch regierenden Al-Saud-Familie gehalten, deshalb der Name „Saud“ im Landesnamen „Saud“-i-Arabien. Dem Saud-Clan sollen bis zu 7000 Mitglieder angehören.
Mohammed bin Salman, der vor einigen Monaten über 200 Mitglieder der High Society von Saudi-Arabien festnehmen lies, darunter den saudischen exzentrischen Multimilliardär „Prinz Alwaleed bin Talal“, scheint derweil sehr erfolgreich zu sein bei seinem Plan den saudischen Staatshaushalt zu sanieren und potentielle Gegner auszuschalten. So schreibt das jordanische Portal menafn.com:
„Die meisten Häftlinge wurden freigelassen, nachdem sie die Kontrolle über Vermögenswerte abgegeben und oder beträchtliche Geldbeträge gezahlt hatten. Die Regierung sagte, sie erwarte 100 Milliarden Dollar aus dem Asset-Grabbing“.
In einem schrägen Interview (oben) auf dem amerikanischen Wirtschaftssender Bloomberg erklärte zudem der freigelassene Prinz Alwaleed bin Talal, einer der prominentesten Häftlinge und größten Geschäftsleute von Saudi-Arabien, er habe sich gar nicht in saudischer Haft gesehen, sondern lediglich für über 80 Tage in „Gastfreundschaft“ der saudischen Regierung – seinem Onkel und seinem Neffen.
Weiter erklärte der in dem Interview völlig durch den Wind erscheinende bin Talal, jeder, der die saudische Regierung nicht unterstütze, sei „ein Verräter“. Zudem wolle er nun nach seiner Freilassung in einige der Projekte von „Prinz Mohammed“ investieren.
Einzelnachweise
(1) Saudi moderation: How far will Crown Prince Mohammed go? Übersetzt: „Saudische Moderation: Wie weit wird Kronprinz Mohammed gehen?“, In: menafn.com vom 26. März 2018.