Nach wie vor sind erneuerbare Energien teuer. Dazu trägt primär die deutsche Ökostrom-Umlage EEG bei, eine Sondersteuer. Sie soll 2016 erneut steigen und zwar von 6,17 Cent auf 6,354 Cent pro Kilowattstunde. Als Grund für die höhere EEG-Umlage wird unter anderem der erhebliche Zuwachs an kostenintensiven Offshore-Windanlagen genannt.
Auf Grund der jährlich steigenden Kosten für Ökostrom ist Windkraft schon lange kein attraktives Anlageobjekt für Investoren mehr, auch, da steuerliche Förderungen weitgehend wegfallen. Mit steuerlichen Vorteilen waren in Deutschland noch vor rund zehn Jahren zahlreiche Anleger für Investitionen für die Produktion von Ökostrom begeistert worden.
Die auch mit Steuergeldern subventionierte „Verbraucherzentrale Bundesverband“ (vzbv) kritisiert die erneute Erhöhung der EEG-Umlage durch die deutsche Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD. So sagte der mit seiner Zentrale in Berlin ansässige Verband, man könne nicht nachvollziehen, warum die deutsche Bundesregierung nach wie vor am Ausbau der Seewildparks umfangreich festhalte, obgleich bekannt sei, dass man Energie wesentlich kostengünstiger an Land produzieren könne.
Verbraucherzentrale kritisiert Hochsee-Strom
Vor allem auf Grund der hohen Investitionen in kostenintensive Offshore-Windanlagen stiegen nach wie vor, so der vzbv, die Energiekosten für die Bürger. Klaus Müller von der Verbraucherzentrale sagt: „Wenn es die Bundesregierung mit der Strompreisbremse wirklich ernst meint, muss sie sich von zu kostspieligen Hochseeabenteuern verabschieden und den Ausbau erneuerbarer Energien an Land verstärken.“
Nach wie vor gelten Windenergie oder Solarenergie an Land produziert als die günstigere Alternative, als wenn komplizierte Energiefelder zu Wasser aufgebaut werden. Vor allem die Netzanbindung auf See gilt als kompliziert und teuer. Doch der Verbraucherverband geht noch weiter. Er stellt zur Diskussion, ob bei der weltweit nach wie vor geförderten Technologie-Entwicklung von Strom-Speicherung mit Akkus, beziehungsweise Batterien, sowie der Weiterentwicklung von effizienteren und kostengünstigeren Solarstrom-Anlagen nicht eine grundsätzliche Energiewende weg von Offshore notwendig sei.
So könne es gut sein, befürchtet der vzbv, dass „die Bundesregierung mit der Offshore-Windenergie auf das falsche Pferd setzt und sich die Anlagen auf See schon bald als massive Fehlinvestitionen herausstellen“ könnten, gibt Müller zu bedenken. Doch auch das gilt: Viele Ortschaften fühlen sich durch die großen Windkrafträder in ihren Regionen mittlerweile erheblich gestört. So werde einerseits die Landschaft verschandelt, heißt es, andererseits leide man beispielsweise auch unter wegbrechenden Einnahmen aus dem Tourismus, da sich Touristen durch zu viele Windkrafträder gestört fühlten.
Energiekonzerne fahren wegen Atomstrom-Stopp teils Milliarden-Verluste ein
Obwohl die deutschen Energieriesen RWE oder EON, auch Vattenfall, schon heute auf Grund des kompletten Stopps von Atomenergie in Deutschland unter Milliarden Rückbaukosten ächzten und teils in die Verlustzone gefahren sind, übt die Verbraucherzentrale nach wie vor massiven Druck auf die Energiekonzerne aus.
So würden beispielsweise Großhandelspreise für Strom weiter sinken, was aber bei den Stromkunden nicht ankomme, kritisiert der vzbv. Der Verbraucherverband sagte: „Viele Versorger nutzen die günstigen Großhandelspreise aus, um ihren Gewinn zu steigern. Es wird Zeit, dass dieses Geld endlich bei den Verbrauchern ankommt.“
Entspricht EEG-Zwangsgebühr für Strom jährlich 216 Euro pro Haushalt?
Die EEG-Umlage wurde von der Bundesregierung eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu fördern. Mit welchen Beträgen sich diese Öko-Steuer für jeden Haushalt zu Buche schlägt, zeigt sich deutlich. Im Schnitt, sagte der vzbv, fielen pro Haushalt und Jahr 216 Euro an. Ob diese Angaben tatsächlich realistisch sind, ist nicht ganz klar.
Ein Singelhaushalt mit einem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch von 2000 Kilowatt bezahlt derzeit nach Angaben von Preisvergleichsportalen im Schnitt zwischen 420 und 500 Euro. Würde alleine die EEG-Umlage 216 Euro entsprechen, wäre das ein Anteil von 40 bis 50 Prozent.
EEG steht für „Erneuerbare-Energien-Gesetz“. Mit der gesetzlich festgeschriebenen Gebühren-Umlage soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2025 auf 40 bis 45 % und bis 2035 sogar auf 55 bis 60 % in Deutschland erhöht werden. Das Gesetz war im Jahr 2000 von der Bundesregierungs-Koalition aus SPD und GRÜNEN beschlossen worden.
Es ist schon erschreckend zu sehen, welche Entwicklung das ganze annimmt, denn sein wir doch mal ehrlich. Was hat sich bislang durch die EEG Umlange geändert, außer das die Strompreise für die Verbraucher angestiegen sind. Das wird sich auch 2016 nicht ändern.