Tschechien möchte seine Renten besser aufstellen. Dies teilte nun das Finanzministerium der Finanzen in Prag mit.
Demnach schickte das tschechische Ministerium nach Brüssel einen Plan, wie die Regierung bis 2060 die Renten auf eine stabile finanzielle Basis stellen möchte. Darin teilte die Regierung der Tschechischen Republik mit, man sei optimistisch, wonach der Zustand der nationalen Wirtschaft so gut sei, dass man davon ausgehe, die Renten auf langfristig gute Beine zu stellen. Dies schrieb nun Radio Prag in einem Onlinebeitrag.
Allerdings unterscheidet sich das tschechische Rentensystem vom deutschen dahingehend, dass in Tschechien der Staat die Renten mit staatlichen Geldern erheblich subventioniert und zwar mit Milliarden tschechischen Kronen. Grund: Die Renten schieben seit Jahren einen negativen Saldo vor sich her, erklärte der tschechische Finanzminister Andrej Babiš.
Genau diesen Umstand kritisiert die tschechische parlamentarische Opposition schon seit langem. Sie sagte vor dem Parlament in Prag, sie glaube nicht daran, dass das tschechische Rentensystem in der jetzigen Form reformfähig sei.
Denn immerhin schießt der Staat der Tschechischen Republik jährlich zwischen 1,1 Milliarden und 1,85 Milliarden Euro – Steuergeld – in die Renten. In Kronen umgerechnet sind das 30 Milliarden bis 50 Milliarden Kronen jährlich. Die Opposition beklage hier, schreibt Radio Prag weiter, dass dieses das Haushaltsdefizit weiter aufblähe, weshalb die jetzige Situation unhaltbar sei.
Während die deutschen Rentenzahlungen im Schnitt bei gerade einmal rund 720 Euro monatlich liegen, sind sie in Tschechien deutlich niedriger. Allerdings liegt auch das durchschnittliche jährliche Bruttoeinkommen der Tschechen bei nur rund 1000 Euro monatlich, während es in Deutschland im Schnitt etwas mehr als doppelt so hoch ist.
Dass das Rentensystem in Tschechien schon lange auf der Krankenpritsche liegt, lässt sich daran ablesen, dass die drei Millionen Rentner in Tschechien rund ein Drittel der staatlichen Ausgaben aufzehren. Im Gespräch sind mindestens 380 Milliarden Kronen, beziehungsweise 14 bis 15 Milliarden Euro.