Auf dem G20-Treffen in China bestand Einigung der führenden Industrie- und Schwellenländer, dass gegen intransparente Steueroasen weiter vorgegangen werden soll.
Im schlimmsten Fall drohten Steueroasen, die nicht offener agieren, Sanktionen, verlautbarte auf dem G20-Gipfel. Dies wurde nun in der ostchinesischen Industriestadt Hangzhou von den teilnehmenden 20 Staats- und Regierungschefs bekannt gegeben.
Bereits vor einem Jahr hatten die G20-Staaten beschlossen, gegen Steuertricks und Profitverlagerung (BEPS) stärker als in den vergangenen Jahrzehnten vorzugehen. Vor allem US-Konzerne wie Apple stehen im Ruf, besonders einfallsreich Steuern in Milliardenhöhe in Ländern zu umgehen, in welchen sie Profite und Umsätze durch Verkäufe von Produkten eigentlich generiert haben.
Bis 2017, so der französischen Finanzminister Michel Sapin, wolle man eine Schwarze Liste mit Steueroasen vorlegen, auf welche Druck ausgeübt werden solle. Die Tendenz, dass Steuern entweder durch Steueroasen umgangen werden oder zentral von Weltkonzernen dort eingeführt werden, wo die Firmenzentrale ist, gilt als wesentlicher Hemmfaktor in der wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Welt.
Proaktiv gibt sich momentan Luxemburg. Hier gilt ab 2017 ein automatischer Austausch über Finanzströme in das Land. Das sei nach Ansicht von Steuerfahndern bitter nötig: Denn gerade der nicht rege und automatische Austausch über Finanzströme gilt als ein zentrales Kriterium für die Schwarze Liste der G20-Staaten, auf welcher künftig Länder als dubiose Steueroasen gebrandmarkt werden sollen.
Allerdings erklärte Frankreich, man sei eigentlich kein großer Fan von Schwarzen Listen, da man befürchte, dass dies zu einer weiteren Konfrontation führe, statt zu Kooperationen.
Bewegung in die weltweite Diskussionen rund um Steueroasen kam vergangenes Jahr, als die „Panama Papers“ durch ein Netzwerk weltweiter investigativer Journalisten bekannt geworden war.
Darin ging es um die auch von einem Deutschen in Panama gegründete Anwaltskanzlei Mossack Fonseca. Über diese Kanzlei hatten Tausende Personen ihr Vermögen mithilfe von Offshore-Gesellschaften ins Ausland verlagert. Allerdings hatte die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca darauf verwiesen, dass man legal arbeite und nichts unerlaubtes passiert sei.
Nach aktuellem Stand könnten folgende Länder auf der G20-Schwarzen Liste landen: Der Inselstaat Vanuatu, der Libanon, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Königreich Bahrain oder Panama.
Was viele wundert: Warum landen dort nicht auch Luxemburg, Irland, ehemals britisch Singapur, die britischen Cayman Islands oder die britischen Bermuda Islands? All dies sind weltweit bekannte und berüchtigte Länder, die als Steueroasen Unternehmen helfen, jährlich Hunderte Milliarden Euro Steuern zu umgehen.
Erst vor wenigen Tagen warf die EU-Kommission Irland vor, hier gemeinschaftsschädigendes Verhalten in besonders dreistem Ausmaß an den Tag zu legen. Deshalb fort die EU-Kommission vom US-Megakonzern Appel Steuernachzahlungen an das EU-Land Irland in Höhe von über 13 Milliarden Euro.
In Irland sind über 1000 Unternehmen gelistet, die primär aus Steuerumgehungstaktiken dort ihre Firmenzentrale angesiedelt haben. Ganz nach dem Motto: Wir wollen zwar mit den 500 Millionen EU-Bürgern ins Geschäft kommen, aber keine Steuern bezahlen.
Neben Steuerhinterziehung oder Steuerumgehung gelten Steueroasen als mögliche Häfen für die Unterstützung von Korruption, Terrorfinanzierung oder Geldwäsche.
Finde ich einen absolut richtigen Plan Steueroasen etwas mehr in die Defensive zu bringen!