Kommentar – Es ist eine Zahl, die bekannt vorkommt: 14 Milliarden US-Dollar hat die US-Regierung, geführt von den Demokraten, dem seit über 100 Jahren wichtigsten deutschen Bankhaus, der Deutschen Bank, als Strafe aufgebrummt. Umgerechnet sind dies rund 13 Milliarden Euro (12,55 Mrd. Euro).
Eine ähnlich hohe Summe hatten die US-Behörden bereits dem deutschen Volkswagen-Konzern in Rechnung gestellt. Doch was wirklich auffällt: Eine Strafzahlung in fast gleich hoher Summe, wie sie nun die Deutsche Bank bezahlen soll, sprach kürzlich die EU-Kommission gegenüber einem chronischen Steuerpreller in der Europäischen Union aus – gegen Apple.
Denn Apple – der Hersteller der iPhones oder MacBooks – bezahlt Dank windiger Steuertricks nach Berechnungen der EU-Kommission, aber auch zahlreicher Analysten, im Schnitt unter 3% Steuern in der Europäischen Union.
Damit liegt der Steuersatz des US-Superkonzerns Apple prozentual unter dem, was eine durchschnittliche deutsche Putzfrau jährlich an Steuern bezahlen muss. Dies macht es möglich, dass alleine die Barreserven von Apple mittlerweile mit 250 Milliarden US-Dollar beziffert werden, umgerechnet rund 224 Milliarden Euro. So viel hat kein anderes Unternehmen der Welt auf der Hohen Kante.
Existenzgefährdende Strafe der US-Regierung gegen die Deutsche Bank
Während Apple die von der EU-Kommission ausgesprochene Strafe in Höhe von 13 Milliarden Euro immer noch aus der Westentasche bezahlen kann, ist die Strafe, welche nun vom US-Justizministerium gegen das größte deutsche Kreditinstitut verhängt worden ist, existenzgefährdend:
Seit Jahren wird das Papier der Deutschbanker an der Börse bereits zu Niedrigstpreisen verschleudert. Maßgeblich Schuld daran haben die USA. Fast kein Jahr vergeht, ohne dass sich die US-Regierung nicht eine weitere hohe Milliarden-Strafe gegen die Deutsche Bank oder andere deutsche Unternehmen einfallen lässt. Damit trägt sie zentral und wohl auch vorsätzlich dazu bei, dass Aktien der Deutschen Bank bei Anlegern als toxisch, also giftig bewertet werden.
Keine Frage: Strafen, die deutsche Unternehmen in den USA bezahlen müssen, sind oftmals recht willkürlich beziffert. Wobei auch zutrifft: Das Geld können die USA gut gebrauchen. Denn das Land ist Dank wachsender Militärausgaben chronisch überschuldet. Strafzahlungen gehen in der Regel zu einem hohen Prozentwert direkt in den US-Staatshaushalt.
Klares Statement der Regierung Barack Obama gegen die deutsche Wirtschaft
Nicht nur deutsche Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler sehen mittlerweile im Kurs der USA gegen deutsche Konzerne ein wirtschaftspolitisches Statement der von Barack Obama geführten US-Regierung (welches sich unter Hillary Clinton sicherlich nicht ändern wird):
Vielmehr beurteilen dies selbst US-Wissenschaftler so. Wenngleich der amerikanische Jura-Professor John Coffee von der Columbia University gegenüber Focus-Online sagte, dass er nicht glaube, „dass es eine Anti-Deutschland-Haltung“ in der US-Regierung gebe.
Muss er auch nicht. Denn die Anti-Haltung der US-Regierung gegen die deutsche Wirtschaft ist offensichtlich.
Dazu genügt der Blick auf Strafzahlungen gegen Bankhäuser in den USA aus den vergangenen Jahren: So ist die gegen die Deutsche Bank ausgesprochene Milliarden-Strafe wegen krummer Hypothekengeschäfte zwar fast so hoch, wie jene gegen die Bank of America, der das US-Justizministerium rund 17 Milliarden Dollar aufgebrummt hatte.
Doch es gibt einen gewaltigen Unterschied: So liegt die Markkapitalisierung der Deutsche Bank AG vor allem wegen der jahrelangen Vernichtungspolitik der USA gegen das größte deutsche Bankhaus gerade noch bei 16,36 Milliarden Euro. Eine Aktie der Deutsche Bank AG kostet entsprechend nur noch 11,97 Euro. Dies entspricht einem Minus von 8,95% gegenüber dem Tag vor Bekanntwerden der US-Strafe.
Bank of America ist an der Börse 9 mal mehr wert, als die Deutsche Bank: 141 Mrd. Euro
Ganz anders hingegen die Börsen-Bewertung der Bank of America Corporation: Deren Markkapitalisierung liegt laut MSN Finance aktuell bei 141,38 Mrd. Euro, ist also fast 9 Mal höher.
Insofern könnte man durchaus sagen: Die Deutsche Bank wird mindestens 9 Mal härter bestraft als die Bank of America, ein Kreditinstitut, das quasi direkt als Hausbank der US-Regierung gilt.
Das trifft ebenso auf die zweite amerikanische Hofbank, auf Goldman Sachs zu. Sie war vor vielen Jahren von einem deutschen Auswanderer in den USA gegründet worden.
Bei Goldman Sachs hatte die US-Regierung ebenfalls unter anderem wegen krummer Hypothekengeschäften auf Immobilien eine Strafe von 15 Mrd. US-Dollar ausgesprochen. Doch hatte die US-Regierung die Strafe für die Goldman Sachs Group Inc. dann auf fünf Milliarden US-Dollar reduziert.
Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung von Goldman Sachs liegt laut MSN Finance aktuell bei 67,31 Mrd. Euro. Goldman Sachs ist also an der Börse gut 4 mal mehr wert, wie die Deutschen Bank.
Entsprechend stehen Goldman Sachs wie der Bank of America wesentlich höhere Finanzmittel zur Verfügung, als der Deutschen Bank.