Das Parlament von Sachsen-Anhalt versucht derzeit zu untersuchen, ob es im Finanzministerium eine Millionen-Kungelei gab.
Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, wonach im Landtag Sachsen-Anhalt eine führende Mitarbeiterin des Finanzministeriums befragt worden ist, was sie von einer angeblichen Freundschaft zwischen Ex-Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) und Sachsen-Anhalts Tausendsassa Michael Schädlich gewusst habe.
Schädlich gehört zu den rührigsten Srippenziehern in Sachsen-Anhalt und ist bekannt dafür, dass er in viele Richtungen über sehr gute Kontakte verfügt. Bekannt ist er zudem als erfolgreicher Präsident des Hallescher Fußballclubs HFC.
In einem Untersuchungsausschuss, welcher unter dem Ausschussvorsitzender Florian Philipp (CDU) tagte, ging es darum, was man im Finanzministerium zur Freundschaft zwischen Bullerjahn und Schädlich wusste.
Da Unternehmer Schädlich bereits im Jahr 2013 für das in Halle ansässige Institut ISW einen Staatsauftrag in Millionenhöhe erhalten hatte und zwar angeblich am Parlament vorbei direkt vom Finanzministerium, möchte der Ausschuss wissen: Was waren die Gründe? Sachliche oder freundschaftliche?
Naturgemäß verweist Ex-Finanzminister Bullerjahn, der immerhin 10 Jahre Finanzminister in Sachsen-Anhalt war, auf sachliche Gründe. Der Ausschuss zweifelt das zwar noch nicht grundsätzlich an, doch sieht zumindest Nachfragebedarf.
So richtig fündig ist der Ausschuss bislang jedoch nicht geworden. Interessant sei jedenfalls, führt die Mitteldeutsche weiter aus, dass es 2015 eine Dienstreise von Bullerjahn nach Wien gegeben habe. Mit an Bord sei neben dem Finanzminister und dessen Frau auch Dr. Michael Schädlich und wiederum dessen Frau gewesen.
Wer im Untersuchungsausschuss zur sogenannten „Berateraffäre“ Falsches sagt, dem droht eine Vereidigung. Auf Falschaussagen unter Eid droht ein Strafverfahren gegen den Betroffenen.
Das ISW hatte den Auftrag für eine mehrjährige „wissenschaftliche Begleitung der Landespolitik“ erhalten. Als Mittlerin ist die Investitionsbank (IB) im Gespräch.
Im Gegensatz zum Nachbarstaat Sachsen hat Sachsen-Anhalt nach wie vor einen hervorragenden Ruf in Deutschland.