Die amerikanische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, die selbst nicht gerade im Ruf steht, günstig zu sein, veröffentlichte jetzt eine Studie über Steuersätze in deutschen Kommunen.
Demnach seien gleich vier unter zehn Kommunen mit der deutschlandweit höchsten Grundsteuer B und der höchsten Gewerbesteuer in Nordrhein-Westfalen angesiedelt.
Die Grundsteuer müssen Hausbesitzer oder Wohnungsbesitzer an die Kommunen bezahlen. Sie können diese Steuer allenfalls im Falle von Vermietungen als Nebenkosten dem Vermieter anteilig in Rechnung stellen. Die Gewerbesteuer müssen wiederum Unternehmen bezahlen.
Zu den Regionen mit den höchsten Steuern im Bereich der Grundsteuer und Gewerbesteuer gehörten entsprechend der Studie in NRW: Altena und Witten mit Hebesätzen von jeweils 910 Prozent. Es folgten Hattingen mit einem Hebesatz von 875 und Castrop-Rauxel mit einem Hebesatz von 825.
Ernst & Young kommt zu dem Fazit, wonach das von der SPD geführte Nordrhein-Westfalen in Deutschland die höchsten Hebesätze der beiden untersuchten Steuerarten, Grundsteuer und Gewerbesteuer, habe.
Die Studie stellt fest: „So erhöhte im ersten Halbjahr 2016 fast jede zweite NRW-Kommune die Grundsteuer.“
Im Schnitt liege nun in Nordrhein-Westfalen der durchschnittliche Grundsteuerhebesatz bei 520 Euro. Dies entspreche einem Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015.
Als besonders teures Steuer-Beispiel für das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands, Nordrhein-Westfalen, führt die Unternehmensberatung an: Das eigentlich eher trostlose Lüdenscheid.
So liege in dem Städtchen der Hebesatz nun bei 630 Punkten. Noch 2015 habe er bei 470 Prozentpunkten gelegen.
Doch damit nicht genug: Ab 2018 wollen die Stadträte und Stadträtinnen von Lüdenscheid ihren Bürgern 730 Prozentpunkte in Rechnung stellen und ab 2019 insgesamt 786 Punkte.