Die Steuererklärung von Donald Trump aus dem Jahr 2005 wirft ein Schlaglicht auf Amerikas Superreiche. Hier ist Trump mit Kommandanten der amerikanischen Marine Corps Foundation. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Die Steuererklärung von Donald Trump aus dem Jahr 2005 wirft ein Schlaglicht auf Amerikas Superreiche. Hier ist Trump mit Kommandanten der amerikanischen Marine Corps Foundation. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Entgegen der amerikanische Gesetze hat nun ein US-Journalist zwei Seiten der private Einkommenssteuererklärung von US-Präsident Donald Trump („Republikaner“-Partei) aus dem Jahr 2005 veröffentlicht.

Die Steuererklärung zeigt, dass Trump im Jahr 2005, also vor zwölf Jahren, insgesamt 25 Prozent privat Steuern bezahlte.

Dies ist deutlich mehr, als in den oppositionellen Kampagne, auch in Medien, gegen Trump monatelang spekuliert worden war. So hatten zahlreiche Oppositionelle und Journalisten Trump immer wieder unterstellt, er zahle privat vielleicht fast gar keine Steuern.

Möglich sei die Veröffentlichung der Steuererklärung von Trump, schreibt das US-Nachrichtenportal Daily Beast, durch eine E-Mail geworden. Sie habe Daily Beast-Journalist David Cay Johnston in seinem E-Mail-Fach gefunden. Johnston ist ein Pulitzer-preisgekrönter Kolumnist.

Neben dem Daily Beast hatte der US-Nachrichtensender MSNBC als erster TV-Sender die alte Steuererklärung von Trump publik gemacht und zwar über die TV-Unterhalterin Rachel Maddow.

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Der Präsidentensitz der USA, das Weiße Haus, kommentierte die Veröffentlichung als illegal, was darauf hindeuten könnte, dass Trump rechtliche Schritte gegen den Daily Beast oder MSNBC einleiten könnte.

So sagte das Weiße Haus zu den Veröffentlichungen in den amerikanischen Massenmedien:

„Ihr wisst, dass ihr ganz begierig seid, TV-Einschaltquoten oder Leser zu erhalten. Ihr seid dafür bereit, das Gesetz zu verletzen, um eine Story zu pushen über zwei Seiten einer Steuerrückzahlung, welche über ein Jahrzehnt zurück liegt.“

Zudem erklärte das Weiße Haus:

„Die unehrlichen Medien können fortfahren, diese Art von Agenda zu verfolgen, während der Präsident fortfahren wird, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren, wozu eine Steuerreform gehört, an welcher alle Amerikaner partizipieren.“

Auf CNN erklärte zudem ein Kommentator, wonach US-Journalisten, welche illegal die Steuererklärung von Trump veröffentlichten, zwei Jahre Gefängnis und maximal 5000 US-Dollar Strafe drohen könne.

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Gleichzeitig führte der CNN-Kommentator aus, er glaube nicht, dass ein amerikanisches Gericht das verhängen würde, da es ein überwältigendes öffentliches Interesse an der Öffentlichkeitmachung der Steuererklärung von Trump gebe.

Immerhin hätten 74 Prozent der Amerikaner, schreiben US-Medien weiter, gesagt, sie würden sich eine Veröffentlichung der Steuererklärung von Donald Trump wünschen.

Laut Daily Beast habe Donald Trump 2005 auf rund 150 Millionen US-Dollar privates Einkommen 38 Millionen US-Dollar Steuern bezahlt. Effektiv seien dies 25 Prozent.

Da auch in den USA Steuerrückzahlungen in aller Regel gut sechs Monate nach Eingang der Steuerklärung an die Bürger überwiesen werden, würde dies bedeuten:

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Gemäß des beispielsweise im Juni 2006 geltenden Umrechnungskurses würden 150 Millionen US-Dollar Einkommen von Trump umgerechnet 118 Millionen Euro entsprechen. 38 Millionen US-Dollar bezahlte Steuern würden umgerechnet dem damaligen Wert von 29,9 Millionen Euro entsprechen.

Von den Steuern habe Trump im Jahr 2005, heißt es weiter, insgesamt 5,3 Millionen US-Dollar (entsprach damals 4,2 Millionen Euro) an föderaler Steuer bezahlt, also der in den USA üblichen Bundessteuer.

Hinzu kommen 31 Millionen US-Dollar (damals 24,4 Millionen Euro) welche auf Grund der amerikanischen Mindeststeuer, der „alternativen minimalen Steuer“, beziehungsweise auf Englisch der sogenannten „Alternativen Minimum Tax“ angefallen waren.

Während seines Wahlkamps hatte Trump gesagt, vor allem die „Alternative Minimum Tax“, kurz AMT, abschaffen zu wollen. Damit wolle er dafür sorgen, dass die Amerikaner in Zukunft den niedrigsten Steuersatz bezahlen müssten seit jener Zeit vor Beginn des Zweiten Weltkriegs (World War II).

Damals, vor 1939, waren die USA in einer tiefen Rezession. Die Wirtschaftskrise war durch den die weltweiten Aktienmärkte in den Abgrund ziehenden US-Börsencrash von 1929 ausgelöst worden. Dieser Aktien-Gau hatte Millionen Amerikaner arm gemacht.

Selbst der damals reichste Mensch der Welt, US-Mutimilliardär John D. Rockefeller, hatte Dutzende Milliarden US-Dollar mit dem Börsencrash verloren.

Das US-Nachrichtenportal theatlantic.com schreibt, die föderale effektiv von Trump im Jahr 2005 bezahlte Steuer von 5,3 Millionen US-Dollar sei „eine Petitesse für jemandem mit dem Reichtum von Trump“.

Gleichzeitig verweist aber auch theatlantic.com darauf hin, dass eben weitere 31 Millionen US-Dollar private Steuern von Trump 2005 an den Staat überwiesen worden seien.

Deshalb sei auf diesem Wege eben doch ein Steuersatz von 25 Prozent zustande gekommen. Würde man nur die von Trump bezahlte Bundessteuer als Grundlage nehmen, hätte der Steuersatz von Trump im Jahr 2005 bei 4 Prozent gelegen.

US-Medien, wie das Wall Street Journal, führen weiter aus, wonach Trump 2005 rund 103 Millionen US-Dollar Investitionsverluste in seiner Steuererklärung gegengerechnet habe.

Unter diesen Verlusten seien möglicherweise 14,6 Millionen US-Dollar Verluste (11,5 Millionen Euro) aus einem desaströsen Geschäftsjahr 1995, welche 2005 anteilig ebenfalls abgeschrieben worden seien. 1995 hatte der Baukonzern von Trump 916 Millionen US-Dollar Verluste eingefahren.

Insgesamt habe Trump, führt das Wall Street Journal weiter aus, im Jahr 2005 in seiner Steuererklärung durch seine Investitionen 39 Millionen US-Dollar Einkommen reduzieren können, habe darauf also keine Steuer bezahlen müssen.

Auch nach deutscher Rechtslage dürfen Unternehmen oder private Bürger Investitionen beispielsweise in Grund und Boden, also Immobilien, abschreiben. Dadurch wird, wie im Falle von Trump, das zu versteuernde Einkommen auf bis zu über 20 Jahre reduziert.

Damit möchte man in Deutschland private Investitionen beispielsweise in eine Eigentumswohnung oder ein Privathaus fördern, also vor allem den Vermögensaufbau des Mittelstandes unterstützten, ebenso sollen aber auch Unternehmen motiviert werden, zu investieren.

Die US-Medien beziehen sich in ihren Steuererklärung-Ausführungen rund um Trump auf das dem Daily Beast zugespielte Steuererklärungs-Formular 1040.

Der US-Präsident ließ die Veröffentlichung zudem mit den Worten kommentieren: „Jetzt, wo es publiziert ist, steht fest: Herr Trump bezahlte auch nach Berücksichtigung großer Ausgaben für Bauvorhaben 38 Millionen Dollar Steuern auf ein Einkommen von über 150 Millionen Dollar. Hinzu kommen Dutzende Millionen Dollar, welche er für andere Steuern bezahlte, Steuern auf (Immobilien)-Verkäufe oder für Beschäftigte.“

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Von Elke

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