In vielen lateinamerikanischen oder südamerikanischen Ländern, ebenso auf Kuba, muss kreativ sein, wer überleben will. Hier sammelt in Rio de Janeiro ein Mann Glasflaschen ein und erhält dafür von einem Auftraggeber einen kleinen Obulus. (Bild: sr)
In vielen lateinamerikanischen oder südamerikanischen Ländern, ebenso auf Kuba, muss kreativ sein, wer überleben will. Hier sammelt in Rio de Janeiro ein Mann Glasflaschen ein und erhält dafür von einem Auftraggeber einen kleinen Obulus. (Bild: sr)

Aufgespießt – Auch wenn die Gräben und Narben zwischen Kuba und dem Nachbarland USA sich langsam verschmälern: Ein kapitalistisches Land wird Kuba wohl nie.

Warum auch? In vielerlei Hinsicht gilt Kuba als Vorzeigeland für Entwicklungs- und Schwellenländer. Als ein Land, welches vormacht, dass ein sozialistisches System funktionieren kann, so lange es nicht fanatisch wird.

Doch liegen die Nachteile ebenso auf der Hand: Da wo es keine Freiheit und ausgleichende Gesetzgebung in jeder Hinsicht gibt, ist der Wohlstand geringer.

Immerhin haben die Kubaner aber einen offiziellen Anspruch auf Arbeit und bezahlbaren angemessenen guten Wohnraum. Die Miete darf maximal 10% vom Einkommen ausmachen.

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Jedoch gibt es einen deutlich geringeren Anspruch auf bezahlte Urlaubstage, als man es beispielsweise aus Deutschland kennt:

Nur dürre sieben Arbeitstage bezahlter Urlaub steht Kubanern in einer privatwirtschaftlichen Unternehmung zu. Das schreibt das Gesetz vor.

Zum Vergleich: In Deutschland sind mindestens 20 Werktage bezahlter Urlaub vom Gesetzgeber garantiert. Üblich sind aber 28 bis 30 Arbeitstage.

Dafür geht Kubanern mit einer pauschalen Einkommenssteuer von 10% deutlich weniger Steuer von ihrem Lohn weg, als in Deutschland.

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So müssen die Deutschen bereits ab einem Brutto-Jahreseinkommen von 54.000 Euro eine zu zahlende Reichensteuer von 42% an den Staat überweisen.

Diese Grenze könnte eventuell nach dem Willen von Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble nach der Bundestagswahl 2017 um dünne 6000 Euro angehoben werden auf 60.000 Euro.

Doch reich ist man sicherlich auch dann nicht.

Denn zur Lohnsteuer in Höhe von 42% kommen in Deutschland noch zahlreiche weitere Steuern. Am bekanntesten sind die 19% Mehrwertsteuer auf fast jeden privaten Kauf oder über 200 Euro Zwangsabgabe im Jahr pro Haushalt für ARD, ZDF und Deutschlandradio.

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Die als GEZ bekannte Rundfunkgebühr möchten die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland gar weiter anheben. Wie auf Kuba entscheiden über die Rundfunkgebühr Politiker und andere berufene Stakeholder aus Kirche und sonstigen Gremien.

Doch diese haben schon in der Vergangenheit sich dem Ansinnen der großen Rundfunksender spendabel gezeigt:

Über 100 Milliarden Euro mussten die Deutschen in den vergangenen 15 Jahren für ARD, ZDF und Deutschlandradio an Rundfunkgebühren überweisen.

Geld, welches genauso gut für die Rentenvorsorge hätte angelegt werden können. Denn seit es das Internet gibt, ist das Argument, man brauche unabhängige staatlich getragene Rundfunksender auch in Deutschland obsolet.

Zumindest in dieser Hinsicht sind die deutschen Lande und Kuba dann doch gleich: Denn auf der kubanischen Insel gibt es ebenfalls politisch motiviertes Staatsfernsehen.

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Von Elke

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