Die SPD legte ihr Steuerkonzept für die Zeit nach der Bundestagswahl 2017 vor. (Bild: pixabay.com)
Die SPD legte ihr Steuerkonzept für die Zeit nach der Bundestagswahl 2017 vor. (Bild: pixabay.com)

Die SPD will etwas über dem Durchschnitt verdienenden Akademikern und sonstigen Berufstätigen, die als Single im Jahr 76.200 Euro oder mehr verdienen, an den Kragen.

Diese Personengruppe soll nach dem SPD-Steuerplan für die Bundestagswahl 2017 künftig mit einem Steuersatz belastet werden, den derzeit in den meisten Fällen noch nicht einmal Millionäre bezahlen: 45 Prozent.

Eine leichte Entlastung soll es für Mittelstands-Einkommen geben, die bis 60.000 Euro brutto im Jahr verdienen.

Sollte die SPD die Bundestagswahl im Herbst 2017 gewinnen und über eine entsprechende Mehrheit verfügen, würden künftig Singles erst ab einem Brutto-Jahreseinkommen von 60.000 Euro mit einem Reichensteuersatz von 42% zur Kasse gebeten werden. Bislang lag der Grenzsteuersatz bei rund 54.000 Euro.

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Wer im Jahr 60.000 Euro brutto als Single verdient, erhält in Deutschland nach Abzug der Kosten für eine private Krankenkasse mit einem angenommen Beitragssatz im Monat von beispielsweise 440 Euro, der Sozialabgaben und Steuer nach Berechnungen von steuerratschlag.eu einen monatlichen Netto-Gehaltscheck von rund 2800 bis 2900 Euro.

Davon sind dann noch zu bezahlen:

  • Die Miete (beispielsweise 1000 Euro im Monat).
  • Das Auto (beispielsweise 200 Euro im Monat).

Hinzu kommen Ausgaben für Essen oder Ausgehen. Da sind schnell 150 Euro in der Woche zusammen, beziehungsweise im Monat 600 Euro. Das bedeutet: Wir sprechen von monatlichen Ausgaben alleine für diese Kostenpunkte in Höhe von zusammen gut 1800 Euro.

Noch nicht mitgerechnet sind hier weitere Kosten:

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  • Für das Handy gut 40 Euro im Monat.
  • Für den Strom muss monatlich ein Singlehaushalt gut 30 Euro überweisen.
  • Für Telefon, Internet und den Kabelanschluss weitere gut 50 Euro im Monat.
  • Für den Jahresurlaub leicht 3000 bis 4000 Euro im Jahr,  also 250 bis 333 Euro im Monat.
  • Die Kfz-Versicherung schlägt jährlich mit rund 1000 Euro zu Buche, also rund 83 Euro im Monat.
  • Die Rechtsschutzversicherung kostet  weitere gut 130 Euro im Jahr, beziehungsweise rund 11 Euro im Monat.
  • Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit gut 130 Euro im Monat, sofern man im Falle der Berufsunfähigkeit mindestens brutto gut 2300 Euro monatlich heraushaben möchte.
  • Für die wichtige Hausrats- und Haftpflichtversicherung muss ein Single weitere gut 100 Euro im Jahr veranschlagen, beziehungsweise 8,30 Euro im Monat.
  • Hinzu kommen 17,35 Euro für die Rundfunkgebühr, bekannt auch als GEZ-Gebühr für ARD, ZDF und Deutschlandradio.

Wir sprechen entsprechend von weiteren monatlichen Kosten in Höhe von in Summe gut 702 Euro. Rechnet man die 1800 Euro für Miete, Auto, Essen, Ausgehen hinzu, liegt der monatliche Kostenfaktor für einen solchen Singlehaushalt bereits bei gut 2500 Euro. 

Dann ist aber noch keine Hose gekauft, keine Tischdecke und die Wohnung ist nicht eingerichtet. Das bedeutet: Reich ist auch ein Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen von 60.000 Euro im Jahr bei weitem nicht.

Die SPD behauptet, das angepeilte Steuerkonzept würde Bezieher von Mittelstandseinkommen bis 60.000 Euro jährlich um rund zwei Milliarden Euro zu entlasten.

Geld, das dann aber alle Single-Haushalte, welche über 60.000 Euro verdienen, künftig an den Staat überweisen müssten.

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Haushalte, welche über 250.000 Euro verdienen, könnten sogar einen Steuersatz gemäß von Steuer-Plänen unter den Sozialdemokraten bezahlen müssen, welcher inklusive des Solidaritätszuschlags die Grenze von 50% sprengt. Allerdings: Die CDU hat bislang keine Anstalten gemacht, eine wesentlich sozialere Steuerpolitik zu fahren.

Das Steuerkonzept der SPD dokumentiert auch Phoenix in einem YouTube-Video. Weitere Hintergründe in unserem Artikel „OECD: Staat zieht Deutsche bei Steuern und Abgaben weltweit mit am höchsten ab“.

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