Wer derzeit Ripple oder Bitcoins kaufen möchte und sich bei der Handelsplattform bitfinex.com anmelden möchte, erlebt, dass das nicht geht.

Eine der weltweit wichtigsten Plattform für Kryptowährungen informierte am 15. Dezember 2017 um 8:17 Uhr:

Eine Anmeldung für einen neuen Kauf-Account für virtuelle Währungen sei derzeit nicht möglich. Grund: Die Plattform stehe unter einem DDOS-Angriff.

Am oberen Rand der bitfinex.com-Webseite wird eingeblendet:

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„New account registrations are currently suspended due to DDoS attacks. Thank you for your patience and understanding. Please come back and try again later.“

Übersetzt heißt dies: „Neue Kontoregistrierungen werden derzeit aufgrund von DDoS-Angriffen ausgesetzt. Danke für Ihre Geduld und Ihr Verständnis. Bitte komm zurück und versuche es später noch einmal.“

DDoS-Angriffe sind krimineller Natur. In der Regel stehen dahinter entweder kriminelle Banden oder Einzeltäter, die mit dem Lahmlegen einzelner oder ganzer Teile einer Webseite Gelder erpressen möchten.

Nicht selten werden bei DDoS-Angriffen Kryptowährungen wie Bitcoins als Lösegeld gefordert. Das heißt: Erst wenn man zahle, werde ein DDoS-Angriff abgebrochen.

2017 stand beispielsweise das deutsche Preis- und Produktvergleichsportal billiger.de mehrmals unter massiven DDoS-Angriffen. Eine Lösegeldzahlung lehnte das Portal ab. Gefordert worden war im Januar 2017 von billiger.de ein Bitcoin, was damals dem Wert von rund 5000 Euro entsprochen hätte.

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Kripo rät von Lösegeldzahlungen unbedingt ab

Grundsätzlich rät die Kriminalpolizei von Lösegeld-Zahlungen ab, da dieses ein Fass ohne Boden sei und mafiöse Abhängigkeiten schaffe. Billiger.de hatte sich mit einer Strafanzeige an die Cyber-Kriminalitätsabteilung von Baden-Würrtemberg in Karlsruhe gewendet. Für Cyber-Kriminalität ist in Baden-Württemberg zuständig:

  • Das „Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Abteilung 5 – Cybercrime/Digitale Spuren, Führungsgruppe“ (Stuttgart), beziehungsweise auf städtischer Ebene im Falle von billiger.de die „Kriminalpolizeidirektion Karlsruhe K 5 – Cybercrime„.
  • Ähnlich ist der Aufbau im Nachbarland Saarland. Auch hier gibt es eine zentrale Anlaufstelle für Internetkriminalität, wozu DDoS-Angriffe immer gehören, und zwar die „Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) beim Landespolizeipräsidium Saarland, Direktion 2/Kriminalitätsbekämpfung/Landeskriminalamt„.

Länderübergreifend konnte im Falle von billiger.de der Täter einer Angriffswelle, ein deutscher ITler aus Niedersachsen (Maik V., 24, aus Voerde), der mittlerweile u.a. wegen Computersabotage verurteilt ist und sich in einem Interview reuig zeigte, schließlich ausfindig gemacht werden. Die Ermittlungen hatte federführend Staatsanwältin Lißek von der Staatsanwaltschaft Bielefeld geführt.

Webseiten, die unter DDoS-Angriffen leiden, können sich unter virtuelle Schutzschirme begeben. Das Problem liegt meist daran, dass große Webseiten über Millionen Unterseiten verfügen, die faktisch alle mitgeschützt werden müssen.

Aus Kostengründen verzichten Webseitenbetreiber häufig darauf und schützen nur die oberste Startseitenebene. Kommt es aber zu einem Angriff auf zahlreiche Unterseiten, bricht dann häufig auch die oberste Seite mit ein.

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bitfinex.com gilt als größte Handelsplattform für Kryptowährungen

bitfinex.com ist nach eigenen Angaben weltweit eine der größten Handelsplattformen für Kryptowährungen.

So sei man angeblich „die weltweit größte und fortschrittlichste Cryptowährungs-Handelsplattform („the world’s largest and most advanced cryptocurrency trading platform“).

Neben Englisch bietet bitfinex.com auch die Sprachen Russisch, Japanisch oder Chinesisch für Kaufinteressenten an Kryptowährungen wie Bitcoins oder Ripple an.

Einzelverweis Webseiten

bitfinex.com, („The world’s largest and most advanced cryptocurrency trading platform“).

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Von Frank

Frank faszinieren ausgefallene Geschäftsmodelle und Steuersysteme. Neben Russland interessiert er sich besonders auch für die Schweizer Steuermodelle oder jene in Südafrika. Kontakt über: frank.herrmann@steuerratschlag.eu

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